Die Bauarbeiter sind dabei, die Nahwärmerohre in der Neuen Straße anzuschweißen. Foto: Merk

Nahwärmeversorgung in Balinger Innenstadt geht in nächste Runde. Sportlicher Zeitplan.

Balingen - Der zweite Abschnitt des Baus der Nahwärmeversorgung in der Balinger Innenstadt hat begonnen. Bis Mitte Oktober sollen die Arbeiten fertig sein. Dies bedeutet nicht nur für die Bauarbeiter, kräftig in die Hände zu spucken. Auch die Stadtwerke sind gefordert.

Im ersten Abschnitt waren unter anderem Leitungen in der Neuen Straße vom Rathaus bis zur Herrenmühlenstraße verlegt worden. Zur Versorgung der umliegenden städtischen Gebäude und der Wohnhäuser am Mühltor in Klein-Venedig folgte der Einbau eines Blockheizkraftwerks und eines Gaskessels im Gebäude der Stadtkämmerei. Letzterer soll die Energieversorgung auch im Winter sicherstellen. Beide Apparate liefern auch Wärme, wenn die Leitungen in der Neuen Straße von der Kreuzung Herrenmühlenstraße bis in die Schlossstraße verlegt sind.

Die Arbeiten dafür haben Mitte August begonnen. Mitte Oktober sollen sie beendet sein. "Das ist sportlich", ist sich der stellvertretende kaufmännische Leiter der Balinger Stadtwerke, Günter Mutscheller, bewusst. Doch er geht davon aus, dass der Termin eingehalten wird.

Parallel zu den Bauarbeiten werden derzeit bei den Stadtwerken für private Anwohner Angebote für den Wärmepreis erstellt. Die Bewohner waren bereits im Frühjahr über das Vorhaben informiert worden. Dabei warben die Stadtwerke dafür, einen Anschluss in die Gebäude legen zu lassen. "Damals haben auch einige ihr Interesse bekundet", sagt Mutscheller. Nun seien Gespräche im Gange, um zu konkreten Abschlüssen zu kommen.

Erst wenn eine Einigung zustande gekommen sei, würden die Anschlüsse auch in die Häuser verlegt, hält der stellvertretende kaufmännische Leiter fest. Für die Stadtwerke sei es aus Kostengründen nicht möglich, in Vorleistung zu gehen und jedes Gebäude mit der Hauptleitung zu verbinden.

Anders sieht es bei den öffentlichen Gebäuden wie dem Zollernschloss, der Zehntscheuer und der Jugendherbeger aus. Diese würden auf jeden Fall mit Nahwärme versorgt, wenn die Maßnahme abgeschlossen ist, sagt Mutscheller. Und weil die Straße schon mal aufgerissen ist, verlegt die "zollernalb data" auch gleich die Glasfaserleitungen für schnelles Internet.

Im Zusammenhang mit der Nahwärmeversorgung ist der Blick der Stadtverwaltung und der Stadtwerke schon in die Zukunft gerichtet: "Das Konzept ist nach Jahren gestaffelt", hält Mutscheller fest. Das bedeute, dass in den kommenden Jahren Leitungen für die Nahwärmeversorgung in weiteren Straßen der Innenstadt verlegt werden könnten. Dann müsse aber auch daran gedacht werden, ein weiteres Blockheizkraftwerk zu installieren. Denn Stadtverwaltung und Stadtwerke versprechen sich von einem Nahwärme-Versorgungsring nicht nur eine effektivere Energieerzeugung, sondern auch eine deutliche Verringerung der CO2-Emissionen. Mutscheller weist darauf hin, dass für weitere Vorhaben aber erst noch die Beschlüsse gefasst werden müssten.