Vorne links Weilstetten, in der Mitte verläuft die Bundesstraße 463, rechts unten soll gegenüber dem Frommerner Gewerbegebiet Ziegelei eine weitere Auffahrt entstehen. Der Ortschaftsrat Weilstetten will nun demnächst darüber reden, wie der Ortsteil konkret an die Bundesstraße angebunden werden soll. Foto: Deregowski

Weilstetter Ortschaftsrat steigt langsam ins Thema ein. Planer dürfen sich auf Arbeit freuen.

Balingen-Weilstetten - Wie genau soll Weilstetten an die fest geplante zweite Ausfahrt der Bundesstraße 463 angeschlossen werden? Wie soll der Verkehr in Zukunft fließen? Der Ortschaftsrat wird in Kürze die Stadt auffordern, Planungsvarianten zu erarbeiten. Fest steht schon heute, dass diese kontroverse Diskussionen auslösen werden.

Ortsvorsteher Wolfgang Schneider wollte das Verfahren schon am Dienstagabend in Gang setzen. Ziel müsse es sein, so Schneider, rechtzeitig in die Planungen einzusteigen, um für den Zeitpunkt, wenn die neue Ausfahrt Weilstetten/Frommern gebaut wird, gerüstet zu sein. Klar sei, dass diese zusätzliche Ausfahrt mehr Verkehr in Weilstetten und zwischen den beiden Ortsteilen bringe – deshalb müsse man schauen, so Schneider, wie die zusätzlichen Autos und Lastwagen in für Weilstetten verträgliche Bahnen gelenkt werden können.

Die bisherigen Planungen sehen vor, den Verkehr über die Hurdnagel- und die Gehrnstraße zu leiten. Das ist nach Meinung von Ortsvorsteher Schneider allerdings »unzureichend«. Insbesondere die Gehnstraße sei für das künftig zu erwartende Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt und auch nicht ausbaubar. Deshalb wolle er zusätzliche Varianten sehen. Und das am besten zügig, damit diese Varianten im Zusammenhang mit dem bereits fest geplanten Ausbau der Hurdnagelstraße vom neuen Kreisverkehr in Frommern bis hinüber nach Weilstetten gesehen werden können.

Allerdings hat der Ortschaftsrat Weilstetten gestern den Ortsvorsteher in diesem Vorhaben erst einmal ausgebremst. Statt schon gestern Abend die Verkehrsplaner im Balinger Rathaus mit der Erarbeitung von Varianten zu beauftragen, wurde das Thema vertagt, weil mehrere Ortschaftsräte noch Infobedarf haben.

Deutlich wurde indes bereits gestern Abend, dass das Thema die Räte intensiv beschäftigt und auch noch intensiv beschäftigen wird. So stellten Andrea Koch und auch Stephan Maulbetsch den Bedarf nach einer weiteren Anbindung Weilstettens an die B 463 grundsätzlich in Frage. Maulbetsch sagte, dass diese nur noch mehr unerwünschten Verkehr nach Weilstetten bringen werde.

Der Vorüberlegung von Ortsvorsteher Schneider, dass die Weiterführung ab und zur Anbindung statt über die Gehrnstraße vielleicht über die Lindenstraße erfolgen könnte, lehnte Maulbetsch ab: Diese neu zu bauende Straße verbrauche zu viel Fläche – und das in einem Bereich, das von den Weilstettenern als Naherholungsfläche genutzt werde.

Seite 2: Planung

Fest steht: An der Bundesstraße 463 wird über kurz oder lang eine weitere Ausfahrt angelegt. Voraussetzung dafür ist, dass die dritte Bundesstraßen-Fahrbahn gebaut wird. Wann das erfolgt, ist noch völlig offen. Für diesen Fall werden aktuell bereits bei der Stadt Planungen für die Anbindung Frommerns und Weilstettens erstellt. Diese sind weit gediehen und sehen unter anderen den Ausbau der Hurdnagelstraße in Richtung beider Ortsteile vor. Auf Frommerner Seite ist die Anbindung auch des Gewerbegebiets Ziegelei durch den Ausbau der Hurdnagelstraße sowie den Bau des neuen Kreisverkehrs über die Bahnschienen praktisch schon gelöst – auf Weilstettener Seite dagegen noch nicht.