Kein Blickfang sind für Frommerns Ortsvorsteher das Hochwasserdenkmal und dessen Standort in der Balinger Straße. Im Ortschaftsrat hat er nun eine "Auffrischung" des Gedenksteins vorgeschlagen. Foto: Hauser

Denkmal erinnert in Frommern an das Jahrhunderthochwasser im Juni 1895. Gedenkstein soll hergerichtet werden.

Balingen-Frommern - Es steht im Schatten des Benneck-Felsens auf einer schmucklosen Fläche und ist schon leicht verwittert: das Hochwasserdenkmal in der Balinger Straße in Frommern. Sein tristes Äußeres soll schöner werden.

Das ist jedenfalls die Absicht von Frommerns Ortsvorsteher Hans Uhl, der sein Anliegen im Ortschaftsrat vortrug und auf offene Ohren bei den Mitgliedern stieß. Er denkt an eine »Auffrischung« des Denkmals sowie eine Verschönerung der Umgebung, wofür auch Bäume gefällt werden könnten.

Das Gremium war sich einig, dass ein Plan aufgestellt wird und die Kosten ermittelt werden. Die Finanzierung sei über die Mittel möglich, die dem Ortschaftsrat zur Verfügung stehen, erläuterte der Ortsvorsteher.

Das Denkmal ist 1896 errichtet worden, zur Erinnerung an das Jahrhunderthochwasser, das ein Jahr zuvor im Eyachtal eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte. Nachdem es bereits einige Tage geregnet hatte und das Erdreich voller Wasser war, löste ein Wolkenbruch in der Nacht des 5. Juni 1895 die Katastrophe aus. Die Eyach füllte sich so stark mit Oberflächenwasser, dass sie, einer Flutwelle gleich, durchs Tal rauschte.

Sehr große Schäden

In der Festschrift zu "1200 Jahre Endingen, Frommern, Heselwangen, Weilstetten und Zillhausen" wird das Wasser vom Frommerner Hans Kratt als "Mauer" beschrieben, die rund zwei Stunden lang an Höhe nicht abnahm.

Die Schäden in Frommern waren riesig: 25 Häuser waren schwer beschädigt oder wurden ebenso weggerissen wie die Brücken, die Talsohle war total verwüstet, die Landstraße auf 100 Metern Breite überschwemmt.

Die Gemeinde beklagte zudem zehn Tote, wobei es eine Familie besonders hart traf: Sieben ihrer Mitglieder ertranken in den Fluten. Im Eyachtal zwischen Pfeffingen und Balingen waren insgesamt 41 Tote zu beklagen.

Das Denkmal befinden sich an einem Ort, der stark vom Unglück betroffen war. Dort standen nämlich acht kleinere Häuser, die alle von den Wassermassen weggerissen worden waren.