Hans Uhl verabschiedet zwei langjährige Frommerner Ortschaftsräte: Gerd Ulrich und Helga Zimmermann-Fütterer. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Langjährige Mitglieder im Ortschaftsrats Frommern verabschiedet / "Ende einer Ära"

Balingen-Frommern (mai). Die Begrüßung war auf Hans Uhl’sche Weise herzlich: "Damit sind wir nun auch moralisch vollzählig", sagte der Ortsvorsteher von Frommern am Donnerstagabend, als Helga Zimmermann-Fütterer den Sitzungssaal betreten hatte – rund 20 Sekunden, nachdem Uhl die Sitzung des Ortschaftsrats eröffnet hatte.

Dass sich die beiden über Parteigrenzen hinweg – Uhl CDU, "Zi-Fü" SPD – sympathisch sind, das wurde bei der Verabschiedung der langjährigen Ortschaftsrätin von Frommern aus dem Gremium deutlich, ebenso wie die Verbundenheit Uhls mit Rolf Ulrich, der ebenfalls aus dem Ortsparlament ausschied.

Helga Zimmermann-Fütterer (75) gehörte dem Ortschaftsrat seit 1980 an; damals sei sie die erste Frau in dem Gremium überhaupt gewesen, wie sie sich erinnerte. Am meisten habe sie beeindruckt, dass man nach Herzenslust habe streiten können – um die Sache, für Frommern, nicht zwischen Personen. Hans Uhl sagte, dass Zimmermann-Fütterer "einmalig" und im Gremium nicht zu ersetzen sei. Eigentlich war sie schon vor zwei Jahren aus dem Ortschaftsrat ausgeschieden, "aber das haben wir gar nicht ernst genommen". Tatsächlich nahm die heute 75-Jährige auch danach immer an den Sitzungen teil – als Gemeinderätin, die sie bis vor kurzem noch war. Für einen erneuten Einzug ins Stadtparlament hatte Zimmermann-Fütterer bei den Wahlen im Mai nicht mehr kandidiert. "Das ist das Ende einer Ära", so Uhl. Herzlich fiel auch die Verabschiedung von Rolf Ulrich aus. Im Frommerner Gremium war er seit 1994 Mitglied der Fraktion SPD/Unabhängige Wähler, im Gemeinderat Balingen war er für die Freien Wähler seit 1989. Beide Mandate gab er nun ab.

Sein Wort habe in Frommern "großes Gewicht" gehabt, sagte Hans Uhl; Ulrich habe durch enormen Sachverstand und noch mehr durch Menschenverstand überzeugt. Mit Ulrich verliere das Gremium "einen der erfahrensten Kollegen". Ulrich (73) sagte, er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Aufgabe sei schön gewesen, aber nun sei es eben gut.