Eine große Portion Schauspielkunst zeigen die Akteure auf der Bühne. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Teenager des Adonia-Projekts bieten begeisterndes Erlebnis in der Schwarzwaldhalle

Von Monika Braun Baiersbronn. Die Schwarzwaldhalle platzte fast aus allen Nähten: Was sonst nur wenigen Veranstaltungen im Jahr gelingt, schaffte der Teenager-Chor von Adonia spielend.Die Jugendlichen des überkonfessionellen kirchlichen Teencamps Adonia begeisterten mit ihrem ersten Auftritt in Baiersbronn die vielen Zuschauer. Rund 70 jugendliche Sänger und Schauspieler sowie die Adonia-Live-Band ließen das christliche Musical "Johannes der Täufer" in Musik und Tanz zu einem kurzweiligen Erlebnis werden.

"Wir sind platt – mit so vielen Leuten haben wir nicht gerechnet", freuten sich die Mitorganisatoren vor Ort, die für die zahlreiche Unterstützung dankten. In einem viertägigen Camp in Altensteig unter der Leitung von Julika Männel hatten die Jugendlichen Zeit zum Proben und Kennenlernen. Zuvor hatten sie sich mit Noten und Texten zu Hause selbstständig auf den großen Auftritt vorbereitet. Heraus kamen viele Freundschaften und eine mitreißende Musicalshow, die zeigte, dass sich christliche Inhalte modern und zeitgemäß inszenieren lassen.

Johannes der Täufer wurde zu seiner Zeit von den Menschen als Prophet gepriesen und verehrt, von den Herrschern aber aufgrund seiner Mahnungen und Warnungen gefürchtet und gehasst. All das verstand der Adonia-Chor in rhythmische Lieder und flotte Tanzeinlagen zu verpacken und mit einer großen Portion Schauspielkunst den Gästen bildlich näher zu bringen. "Johannes der Täufer ist der Star, du weißt schon, mit Klicks auf YouTube und Likes auf facebook", hieß es etwa in einem der witzigen Wortgefechte, die mit ihrem zeitgemäßen Bezug dem Stück besonderen Pepp verliehen. Gebannt lauschten Kinder und Erwachsene den gehaltvollen Dialogen, die – von perfekter Lichttechnik begleitet – Stimmungen und Gefühle wiedergaben. In einheitliche T-Shirts gekleidet, bescherten der stimmgewaltige Chor und die Adonia-Band ein besonderes musikalisches Erlebnis. Die Hauptdarsteller in ihren authentischen Kostümen glänzten durch Soloeinlagen und passende Theaterszenen.

Jugendliche, die ihren Glauben in Tanz und Gesang umsetzen und dafür ihre Freizeit opfern – dieses Konzept des 2001 gegründeten Vereins geht auf. Spaß und Spielfreude standen den strahlenden Teenagern förmlich ins Gesicht geschrieben und übertrugen sich unweigerlich auf das Publikum. Es wurde mitgeklatscht und geschunkelt, zugehört und gelacht. Am Ende waren der große Applaus und die spürbare Begeisterung der Lohn für das Lampenfieber und die intensiven Proben. "Man muss den Jugendlichen eine Aufgabe geben und sie nicht einfach in die Ecke stellen, dann kommt so etwas dabei heraus", sagte Julika Männel, die stolz auf die gezeigte Leistung war. "Ihr habt die Halle gerockt, und das Publikum hat mitgemacht", stellte die Verantwortliche des Camps in Altensteig fest.

Die 56 Mädchen und 11 Jungen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren haben nun noch drei weitere Konzerte vor sich, bevor die diesjährige Tour für sie endet. "Vor zwei Jahren habe ich das erste Mal ein Adonia-Musical gesehen und war gleich begeistert", erzählte Lena aus Klosterreichenbach, die mit ihrer Freundin Svea einfach nur begeistert war. "Das Singen und die Gemeinschaft, dazu die Übernachtungen bei verschiedenen Gasteltern, das sind alles tolle Erfahrungen", berichteten die beiden Sängerinnen. Nach dem Erfolg steht für sie fest: "Nächstes Jahr sind wir wieder dabei."