Marcus Bangert (rechts) und Johannes Hund, Landesverbandstrainer Baden, der mit seinen U 19-Junioren zum Rennen angereist war. Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Citycross-Radrennen in Klosterreichenbach bietet so manche Herausforderung – Kuhfladen inklusive

Ganz im Zeichen des Sports stand das Wochenende in Klosterreichenbach. Nach dem erfolgreichen Cross-Trail-Lauf waren am Sonntag die Radsportler am Start. Zum vierten Mal wurde das Citycross-Rennen in Baiersbronn ausgetragen – im Kurpark in Klosterreichenbach feierte es Premiere.

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Zahlreiche Teilnehmer hatten sich eingefunden, darunter einige der besten Crossfahrer des Landes. Unter ihnen wiederum Organisator Marcus Bangert, der nach dem verletzungsbedingten Verzicht im vergangenen Jahr nun motiviert an den Start ging. Die Sonne strahlte mit den rund 160 Teilnehmern um die Wette. Viele Zuschauer waren in den Kurpark gekommen, um die Hobbyfahrer und Radprofis zu sehen.

Die Rennstrecke war gut einzusehen, die Kurven gestalteten sich anspruchsvoll, und auch die Wiesen hielten Tücken bereit. "Wer keinen Kuhfladen am Rad hat, der hat abgekürzt", scherzte Ü-50-Fahrer Walter Antoni vom Team Berner-Leichtsinn Mallorca. Lob fand Antoni für Marcus Bangert und die Strecke: "Es ist eine super Veranstaltung und ein super Kursabschnitt. Da sieht man, dass ein Profi am Werk war."

Das "Querfeldein", "Radquer" oder auch "Cyclocross" ist eine hochdynamische Radsportdisziplin, bei der es auf Kondition, fahrerisches Können und Kampfgeist ankommt. Marcus Bangert schien fast alle Starter persönlich zu kennen und freute sich über den Erfolg und die vielen Teilnehmer. "Das Feedback der Fahrer zum neuen Veranstaltungsort ist super, die Zuschauer können die Führungsgruppe immer verfolgen, und die Siegerehrungen in der Konzertmuschel erinnern an die Zeremonien bei der Tour de France", geriet Bangert ins Schwärmen.

Einmal mehr hatte Bangert das Sportereignis zusammen mit der Baiersbronn Touristik und dem TV Baiersbronn organisiert und hofft für das kommende Jahr auf eine Neuauflage – ebenfalls in Klosterreichenbach. Ein großer Dank ging auch an Ortsvorsteher Karlheinz Nestle und die Anwohner, die diese Veranstaltung von Beginn an unterstützt hätten.

Auf der rund 1,7 Kilometer langen Strecke ging es dann sportlich fair zur Sache. In insgesamt neun Kategorien zeigten Hobbyfahrer und Radprofis ihr Können. Pfeilschnell schossen die Radler über die Strecke, sodass auch die Kampfrichter aufmerksam beobachten mussten, wer gerade an ihnen vorbeirauschte.

An den Hobbyrennen konnte jeder teilnehmen, der Spaß daran hatte. Die Klasse der Kinder und Jugendlichen war sehr gut besetzt, ebenso die Hobbyklasse bei den Erwachsenen. Nur ein Starter hatte sich für das im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Klappradrennen gefunden.

Die Sprecher Michael Pojtinger und Andreas Mohn hatten alle Starter gut im Blick und kündigten vom Amateur bis zum Profi die Wettkämpfer an. Mit Spannung wurde das Hauptrennen des Tages erwartet, das Herren-Elite-Rennen mit Lokalmatador Marcus Bangert. "Ein Herren-Elite-Rennen mit 24 Voranmeldungen und rund zehn Nachmeldungen ist der Wahnsinn", freute sich Bangert und gab für sich selbst die Devise aus, unter die Top Ten kommen zu wollen. Am Ende wurde es Platz fünf – für den Heimstarter ein voller Erfolg.

Einen kleinen Rückschlag gab es bei den Frauen. Die Top-Starterinnen wie Hanna Klein oder Elisabeth Brandau fehlten, und die Frauen-Elite war mit nur neun Starterinnen im Gegensatz zu den Herren eher mager besetzt.

Insgesamt zogen die Veranstalter eine durchweg positive Bilanz. Einen besonderen Dank sprach Marcus Bangert den vielen Helfern aus. Die verschiedenen Abteilungen des TV Baiersbronn hatten ihre Mitglieder mobilisiert, die beim Bewirten und Ausrichten der Veranstaltung tatkräftig mithalfen. "Auch Jörg Gaiser hat sehr viel gemacht und mich super unterstützt", so Marcus Bangert. Den Kuchenverkauf hatte eine neunte Klasse der Realschule Baiersbronn übernommen. Auch das Rote Kreuz war mit seinen Helfern vor Ort.

"Da der E-Bühl in Baiersbronn nun ja bebaut wird, können wir dort auch im nächsten Jahr kein Rennen mehr starten", erklärte Marcus Bangert, "daher hoffen wir, dass Klosterreichenbach als Austragungsort für die fünfte Auflage des Citycross- Rennens im kommenden Jahr wieder möglich ist.