Ganz schön mitgenommen sieht der denkmalgeschützte Kloster-Gasthof Hotel Sonne-Post aus. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauprojekt: Architektengruppe stellt Pläne für Seniorenzentrum vor

Die Ortsmitte Klosterreichenbachs könnte bereits ab dem Frühjahr ein neues Bild bekommen: Die Pläne für das neue Seniorenheim und damit die Sanierung des historischen Hotels Sonne-Post mit dem geplanten Neubau werden konkret.

Baiersbronn-Klosterreichenbach. In einer öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats Klosterreichenbach in der Reichenbachhalle stellte die Architektengruppe die Planungen vor, die auf breite Zustimmung bei den vielen Besuchern stießen. Von der für das Projekt zuständigen Architektenarbeitsgemeinschaft ARP aus Stuttgart war Architekt Egon Bermayer gekommen, um die genauen Planungen vorzustellen. Zusammen mit dem Architekturbüro A+R Günter Architekten wurde eine Arbeitsgemeinschaft gebildet. Rainer Günter wird die Bauleitung vor Ort übernehmen.

Egon Bermayer entschuldigte Burchard Führer, den Chef der gleichnamigen Unternehmensgruppe, die den historischen Kloster-Gasthof Hotel Sonne-Post gekauft hat, und betonte, es sei keine kleine Aufgabe, das Projekt Seniorenwohnen zu verwirklichen. Man sei aber guter Dinge, bereits im Frühjahr beginnen zu können. "Die Entwurfsphase ist vorbei, der Bauantrag ist eingereicht, und die Anhörungen der Behörden und Ämter laufen aktuell", so fasste der Architekt den Stand des Bauvorhabens zusammen.

Bermayer betonte, dass der denkmalgeschützte Altbau und der geplante Neubau eine Einheit geben sollen. Dabei werde der Neubau optisch kleiner wirken und in der Höhe niedriger sein als der bestehende Gebäudeteil. "Das Hotel soll der Hauptbau bleiben und wird mit dem Neubau verbunden", sagte Bermayer. Es sollen insgesamt sieben Seniorenwohngruppen für rund 100 Bewohner entstehen.

Im ehemaligen Hotel sollen eine Wohngruppe und Mitarbeiterwohnungen sowie Räume für Physiotherapie, Friseur und eventuell eine öffentliche Gastronomie entstehen. Im Erdgeschoss des Hotels Sonne soll die große Küche eingebaut werden. Ein großer Speisesaal, der multifunktional genutzt werden kann, ist ebenfalls geplant. Die anderen Zimmer werden im Neubau angeordnet. Auch 33 Stellplätze mehr als behördlich gefordert sollen gebaut werden. "Der Bauherr wollte nicht, dass aus diesem Haus viel rausgerissen wird und das Denkmalamt schon gar nicht", sagte Bermayer. Mit einem großen Holzanteil an der Fassade und entsprechenden Holzbalkonen wolle man auch der Region Rechnung tragen. "Insgesamt ist das Projekt eine Wundertüte. Wir werden noch viele Dinge finden", so Bermayer.

Ortsvorsteher Karlheinz Nestle sprach von einem geplanten Investitionsvolumen in Höhe von 15 Millionen Euro. Man rechne mit 80 neuen Arbeitsplätzen in Klosterreichenbach.

Auf Nachfrage aus der Bevölkerung bestätigten Planer und Ortsvorsteher, dass der Verbindungsweg über das sogenannte Sonnengässle für die Öffentlichkeit weiter nutzbar ist. Bei der Zimmerplanung wurde bemängelt, dass Apartments für Ehepaare fehlten. "Es sind Verbindungstüren geplant. Das neue Heimgesetz schreibt aber für jeden ein eigenes Zimmer vor", erklärte Bermayer. "Ich würde mich freuen, wenn das Projekt zügig umgesetzt wird. Durch die Konzeption ist sichergestellt, dass auch das Hotel Sonne-Post saniert werden muss, dann können wir unsere Ortsmitte bald wieder herzeigen. Das freut mich saumäßig", so Ortsvorsteher Karlheinz Nestle.