Frohmut Menze, Hartmut Keitel und Axel Kneißler vor einem Plakat, das zur "Tour d’Art Schwarzwald" gehört. Foto: Braun

Außergewöhnliches Projekt startet in der Region. Großformatige Plakate öffnen Türen zu Informationen.

Baiersbronn - Kunst, die sich selbst erklärt, das ist die »Tour d’Art Schwarzwald«, die Aktionskünstler Hartmut Keitel und Initiator Frohmut Menze in der Region starten. Dabei spielen QR-Codes eine entscheidende Rolle.

Die Zukunft liegt in den QR-Codes – davon sind Hartmut Keitel und Frohmut Menze überzeugt. Bei einer Presskonferenz in den Räumen der Firma Merklin in Baiersbronn, die die Aktion technisch umsetzt, stellten sie ihr Projekt vor. 16 großformatige Plakate, die das Baiersbronner Unternehmen druckt, werden im Umkreis von 30 Kilometern um Bühl aufgestellt. Es handelt sich um Fotomotive des Münchner Künstlers Hartmut Keitel, die mit einem dynamischen QR Code bestückt sind, über den viele Informationen abrufbar sind. Axel Kneißler, Chef der Firma Merklin, zeigte sich erfreut, die Aktion umzusetzen.

Frohmut Menze sieht in den schwarzen und weißen Punkten einen besonderen Zukunftsmarkt. Neben der Möglichkeit Daten, Informationen und sogar Dokumente hinter den von Smartphones lesbaren Codes zu hinterlegen, sieht er auch eine Chance für die Werbung. "Durch den Zugriff des Smartphone-Benutzers kann festgestellt werden wann, wo und wie oft auf den Code zugegriffen wurde. Das ist eine fantastische Möglichkeit, Kundenverhalten zu organisieren und zu analysieren", erläutert Menze. Man bewege sich aber in einer Welt in der man noch am Anfang stehe.

Künstler Hartmut Keitel: "So ein QR-Code ist zunächst einmal nicht attraktiv, der praktische Nutzen erschließt sich erst, wenn man auch daran teilhaben kann."

Die von ihm gewählten Bilder nennt er erlebbare Kunst, wie man sie gerne anschaue. Doch erst das Ablesen des auf jedem Bild abgedruckten QR-Codes öffnet die Tür in neue Welten, zu Informationen, Erklärungen zum Künstler oder zur Region. Aber auch Links auf neue Websites werden dem Nutzer angeboten. "Es ist die neue Perma-Art – eine Kunst die sich permanent selbst erklärt und verändert", ergänzt der Künstler. Galerist Frohmut Menze der aus Lichtenau-Scherzheim kommt, sieht gerade in der ständigen Aktualität den Vorteil der Codes. So wurden von ihm auch ein Reiseführer, der nicht altert, und eine Weltkarte, die ständig aktuell ist, entwickelt. Denn die hinterlegten Daten können jederzeit aktualisiert werden. Mit der Idee eines Schulplaners für Lehrer hatte es begonnen. Der Lehrerkalender hat für jeden Tag einen speziellen QR-Code, sodass Themen aktuell abgerufen werden können – auch bei spontanen Vertretungsstunden.

Eine besondere Aktion des Künstlers Keitel ist "Die Spur der Scheine". Dabei wurden Fünf-Euro-Scheine mit QR- Codes versehen und ausgegeben. "Es ist ein Versuch, bei dem wir erfassen können, wie oft der Schein den Inhaber wechselt und was gekauft wird", so Keitel.