Nikolai Züfle (links), Leiter der Gemeindegärtnerei, und Hans-Martin Faißt, Mitarbeiter der Gemeindegärtnerei. Foto: Klumpp Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Gemeinde setzt neues Gerät ein / Erste Erfahrungen sind gut

Baiersbronn. Die Gemeindegärtnerei Baiersbronn nutzt seit diesem Sommer ein eigenes Gerät zum Wildkrautmanagement mit umweltfreundlichem Heißwasserdampf.

Das System, über das die Gemeinde in einer Pressemitteilung informiert, erhitzt das Wasser mit Hilfe eines 220 Kilowatt starken Brenners auf 100 Grad Celsius. Anschließend wird das Wasser in Form von Dampf auf die entsprechenden Flächen und Pflanzen aufgebracht. Der heiße Dampf zerstört die Zellstruktur der Pflanzen. Diese sterben ab und können einfach entfernt werden. Zudem kann das Multifunktionsgerät in heißen und trockenen Sommern zum Bewässern der kommunalen Grünanlagen genutzt werden.

Das System kann aber auch als Hochdruckreiniger eingesetzt werden. Die Kosten für das Gerät lagen bei rund 55 000 Euro.

Der Tank fasst 2000 Liter Wasser. Das ist für Baiersbronn als Flächengemeinde besonders relevant. Durch das große Volumen des Tanks fallen zeitintensive Tankstopps weg. "Derzeit sind wir noch in der Erprobungsphase unseres neuen Wildkrautmanagementsystems, aber wir können schon jetzt sagen, dass das Gerät zuverlässig arbeitet und die Kollegen gerne damit umgehen", wird Nikolai Züfle, Leiter der Gemeindegärtnerei, in der Pressemitteilung zitiert.

Darüber hinaus ermöglicht das Gerät der Gemeindegärtnerei, auch in Zukunft auf umwelt- und gesundheitsschädliche Mittel wie Glyphosat zu verzichten, so die Gemeinde weiter. Die Gemeindegärtnerei Baiersbronn habe die Zeichen der Zeit bereits früh erkannt und wirtschafte seit mehr als zehn Jahren ohne das Totalherbizid Glyphosat. Durch den Beschluss des Gemeinderates, ein solches Gerät für die Gemeindegärtnerei anzuschaffen, würden sich auch die Kosten für das kommunale Wildkräutermanagement um die Hälfte senken.

Kosten sinken spürbar

Davor wurden die Parkanlagen und Wege von externen Firmen gepflegt. Im Vergleich zu einem manuellen Wildkräutermanagement sinken die Kosten sogar von acht bis zehn Euro pro Quadratmeter auf 25 Cent pro Quadratmeter.