Der niedrige Wasserstand des Märtesweihers sorgt für Unmut. Foto: Schulze Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: See wird aus Sicherheitsgründen nicht angestaut / Ortsvorsteher hofft auf schnelle Lösung

Seit einigen Monaten ist der Märtesweiher im Reichenbachtal in Klosterreichenbach eher eine Pfütze. Das liegt nicht nur an dem Wassermangel in diesem Jahr, sondern vor allem daran, dass er nicht mehr angestaut wird.

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Nach den Starkregen- fällen Anfang des Jahres hatten die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk den Märtesweiher abgepumpt, um einen Dammbruch zu verhindern. Der Damm sollte vom hohen Wasserdruck entlastet werden. Seither ist nichts mehr passiert. Nun soll eine Untersuchung klären, ob eine Gefahr vom Damm ausgeht.

Im Eigentum des Landes

Der Märtesweiher wurde 1977 angelegt. Er gehört nicht der Gemeinde Baiersbronn, sondern liegt im Verantwortungsbereich des Landkreises Freudenstadt. Bereits im Jahr 1990 kam es laut Aufzeichnungen aufgrund eines Bruchs der Dammkrone zu einer großen Überschwemmung im Ortsbereich von Klosterreichenbach. In der Folge wurde der Damm mit großen Granitblöcken verstärkt und aufwendig saniert. "Der Märtesweiher ist Eigentum des Landes Baden-Württemberg, vertreten durch das Regierungspräsidium Tübingen (Forst BW). Dieses beauftragt aktuell eine Baugrunderkundung inklusive Grundwassermessstellen und Grundwassermonitoring im Dammbauwerk. Dazu sollen Löcher in das Dammbauwerk gebohrt werden, um so nachzuweisen, ob ein Dammbruch droht. Sollte im Ergebnis alles in Ordnung sein, wird der Märtesweiher wie bisher weiter genutzt", teilte Marlene Krech vom Landratsamt auf Nachfrage mit. Weitere Informationen über die Erstellung des Gutachtens, die Dauer und die Kosten lägen dem Landratsamt nicht vor. "Die Kostenübernahme erfolgt durch Forst BW" schreibt Krech. Forst BW sei auch der Auftraggeber. Der Auftrag zur Erstellung des Gutachtens sei erteilt. Aktuell sei es so, dass eine Gefahr vom Damm ausgehen könne, daher sei die Untersuchung notwendig.

Klosterreichenbachs Ortsvorsteher Karlheinz Nestle wünscht sich beim Thema Märtesweiher ein schnelles Vorgehen, zumindest sollte spätestens zum Start der nächsten Wandersaison ein Ergebnis vorliegen. "Das Reichenbachtal ist ein begehrtes Wandergebiet, das wir mit großem Kostenaufwand barrierefrei erschlossen haben. Aufwendig musste ein Steg auf dem Damm erstellt werden. Auch dieser wurde teilweise von der Gemeinde mitfinanziert", erklärt Nestle. Seit Januar sei der Märtesweiher aber nur noch eine unansehnliche Pfütze, die auch immer wieder in der Bevölkerung Unmut hervorrufe. "Die Leute fragen, wann hier endlich was geschieht und der Weiher wieder aufgefüllt wird."

Ein weiteres Argument für möglichst schnelle Abhilfe ist der Naturschutz. "Früher durfte man den See aus Naturschutzgründen nicht absenken. Der Naturschutz hat darauf hingewiesen, dass es dort Brutstätten von seltenen Vögeln gibt", so der Ortsvorsteher. "Wir wünschen uns ein schnelles Ergebnis und einen Märtesweiher, der wieder den Namen verdient. Die riesen Brücke, die gebaut wurde, steht verwaist da. Hier sollte möglichst bald wieder Wasser unter der Brücke durchfließen", fordert Nestle.