Die Natur steht für die Junior Ranger im Fokus. Foto: Wurster Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Silas Wurster und Rana Erkan sind schon seit Jahren als Juniorranger im Einsatz

Seit sie sechs Jahre alt sind, engagieren sich Silas Wurster und Rana Erkan mit viel Freude bei den Juniorrangern. Angefangen hat für die beiden heute 15-Jährigen alles im Naturschutzzentrum, damals wurden sie durch ihre Eltern und Freunde auf das Projekt aufmerksam gemacht.

Baiersbronn. "Mir hat meine Freundin Friederike damals von dem Projekt erzählt, und ich war gleich begeistert, mich in der Natur und für die Natur zu engagieren", erinnert sich Rana zurück. Ebenso ging es Silas Wurster. Er wurde von seinen Eltern auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, im Naturschutzzentrum auf dem Ruhestein an dem Kinderprojekt teilzunehmen.

Auch nach der Einrichtung des Nationalparks blieben beide dabei und können heute auf viele tolle Erlebnisse zurückblicken. "Es ist einfach die Schönheit der Natur, die mich fasziniert. Wir lernen viel, auch wie man mit der Natur umgehen soll, und haben durch die Juniorranger schon viele Freundschaften geschlossen", sagt Rana Erkan.

Viele Gründe für langjährigen Einsatz

Im Wald umherzustreifen, mal den seltenen Auerhahn hautnah erleben zu dürfen und am Austausch mit anderen Nationalparks teilzunehmen, sind für sie einige von vielen Gründen für ihr langjähriges Engagement. "Wir haben einfach gemeinsam Spaß", bringt es Silas Wurster auf den Punkt. Für ihn sei es ein großes Erlebnis gewesen, mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsident Winfried Kretschmann durch den Nationalpark zu wandern. "Ich könnte mir auch vorstellen, mal beruflich im Nationalpark zu arbeiten", so der 15-Jährige. Heute sind beide sogenannte "Volunteer Ranger", sozusagen die höchste Kategorie der Juniorranger-Stufen, und dürfen mit ihren Ausbildern und Betreuen schon einige größere Aufgaben übernehmen.

Friederike Schneider ist hauptamtliche Rangerin im Nationalpark Nordschwarzwald und schon seit Beginn an für den Nachwuchs zuständig.

"Es liegt mir sehr am Herzen, den Kindern und Jugendlichen die Natur nahezubringen, zusammen mit Sebastian Schwab bin ich für die Volunteer Ranger und die jüngeren Gruppen zuständig", so Friederike Schneider. Rund vier- bis fünfmal im Jahr finden feste Treffen statt, aber auch sonst, wann immer der Nachwuchs integriert werden kann, gibt es gemeinsame Veranstaltungen.

Insgesamt 120 Kinder und Jugendliche nehmen an dem Juniorranger-Programm teil, je nach Alter sind sie in den verschiedenen Stufen aktiv. Aktuell sind acht Volunteer Ranger im Nationalpark Nordschwarzwald dabei. Die Nachfrage nach dem Projekt sei nach wie vor sehr groß, erklärt Friederike Schneider.

Im Rahmen der Sommerabende, die von der evangelischen Kirchengemeinde Obertal organisiert werden, berichteten die beiden Volunteer Ranger Silas Wurster und Rana Erkan im Gemeindehaus über ihre Erfahrungen und die Schönheiten des Nationalparks Schwarzwald. Anschauliche Bilder und selbstgedrehte Filme gaben einen Einblick in das breite Aufgabenfeld und die vielen Erlebnisse der Jugendlichen. "Wir haben sogar ein Fotoshooting für das Cover eines Biologiebuchs gemacht", erzählte Silas Wurster vor zahlreichen Zuhörern im Gemeindehaus. Bei der Fragerunde wollten die Erwachsenen viel wissen, von der Stundenzahl, die die Jugendlichen aufbringen, bis hin zur Anzahl der Auerhähne im Nationalparkgebiet reichten die Fragen. Den Jugendlichen war anzumerken, dass sie mit Herzblut dabei sind. "Wir sind gerne oben, weil es uns Spaß macht, und wir können dort in der Natur auch einfach mal abschalten", sagte Silas Wurster.

Ausbilderin Friederike Schneider nahm auch zu Kritik Stellung. Die abgebauten Bänke auf dem Schliffkopf sorgten für Unmut. "Ich werde es weitergeben", versprach sie. Die alten Bänke seien nicht mehr sicher gewesen. Aber es würden sicher wieder welche aufgestellt.

Kirchengemeinderätin Anne-Marie Finkbeiner dankte den beiden Jugendlichen und ihrer Betreuerin für den anschaulichen Vortrag.