Nachruf: Trauer um Hermann Schuler / Viele Veranstaltungen trugen seine Handschrift
Baiersbronn-Huzenbach. Hermann Schuler ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Mit ihm verliert Huzenbach einen wichtigen Kulturträger der vergangenen 50 Jahre.
Hermann Schuler wurde in Oberschwandorf geboren. Der Lehrerberuf wurde ihm in die Wiege gelegt – schon sein Vater war Oberlehrer. Nach dem Lehrerseminar in Nagold waren Isny, Leutkirch und Wildberg Stationen seiner Lehrertätigkeit. 1962 bewarb sich Hermann Schuler auf die vakante Schulleiterstelle in Huzenbach.
Die Verweilzeit der Lehrer in Huzenbach war zur damaligen Zeit in der Regel nicht lange, und Schuler nahm diese herausfordernde Tätigkeit an. Die Schüler wurden in zwei Klassen unterrichtet – in der sogenannten Unterklasse die Kinder der Klassenstufen eins bis vier, in der Oberklasse die Klassenstufen fünf bis acht. Schuler unterrichtete die Oberklasse.
Kurz nachdem er als Lehrer in Huzenbach angefangen hatte, heiratete er seine Frau Maria und zog in die Dienstwohnung im damaligen Rathaus ein. Aus der Ehe gingen drei Söhne – Uli, Martin und Jürgen – hervor. Hermann Schuler lebte das typische Leben eines Dorfschullehrers vor. In den 70er-Jahren kaufte er das Rathausgebäude und baute es nach den Wünschen seiner Familie um.
Anfang der 70er-Jahre kam es nach einigen bildungspolitischen Neuerungen zur Auflösung der zweiklassigen Dorfschulen – so auch in Huzenbach. Die Hauptschüler wechselten nach Klosterreichenbach. In Schwarzenberg wurde die Friedrich-Rupps-Schule gebaut, und die Klassen eins bis vier wurden dort unterrichtet. Jeden Tag fuhr Schuler, der nun in Schwarzenberg unterrichtete, im Schulbus mit und begleitete damit seine Schüler auch auf dem Weg zur und von der Schule. 1995 wurde Hermann Schuler in den Ruhestand verabschiedet.
Schon 1964 ließ sich Hermann Schuler überreden und übernahm die Chorleiterstelle beim Gesangverein Huzenbach. Außerdem leitete er den Beerdigungschor, um den Hinterbliebenen beim Abschiednehmen von geliebten Menschen Trost zu geben.
In der Chorarbeit, für die er sich 35 Jahre engagierte, war das größte Problem das ständige Suchen nach Sängern, um den Verein am Leben zu halten. Hermann Schuler zeigte schon bald nachdem er als Chorleiter begonnen hatte seine Begabung für das Theater – ob als Spieler, Regisseur oder Autor von Stücken. Das Theaterspielen wurde zu einem Markenzeichen des Gesangvereins.
Heimatabende, Jahresfeiern, Seniorennachmittage, Maisingen, Singen in der Kirche und viele andere Veranstaltungen bereicherten das kulturelle Leben in Huzenbach und trugen die Handschrift des Chorleiters.
1989 bekam Hermann Schuler die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für sein ehrenamtliches Engagement verliehen. 1999 beendete er wegen Krankheit seine Chorleitertätigkeit und gab den Taktstock an Karin Klumpp weiter. Der Theatergruppe stand er bis zur Auflösung des Vereins 2009 als Regisseur zur Verfügung.
Der Trauergottesdienst findet am Dienstag, 23. Januar, ab 14.30 Uhr in der evangelischen Kirche in Schwarzenberg statt.
