Ortschaftsrat: Vertreter Huzenbachs treffen gleich zwei Beschlüsse zur Projektidee Wanderhütte

Mit denkbar knapper Mehrheit ein grundsätzliches Ja zur Projektidee Wanderhütte am Standort Silberberg, einstimmig der Beschluss zur Forderung, zwei Alternativstandorte zu untersuchen – das ist das Ergebnis der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Huzenbach.

Baiersbronn-Huzenbach. Der Ortschaftsrat Huzenbach fordert von der Gemeindeverwaltung, dass die Alternativstandorte Bereich Sulzwaldhütte und auf dem Hardt für den Bau einer Wanderhütte auf jeden Fall noch geprüft werden sollen, da dort keine direkte Wohnbebauung angrenzt.

Diesem Beschlussvorschlag, dem ein Antrag von Matthias Spissinger zugrunde liegt, folgte der Ortschaftsrat einstimmig. Ganz knapp – mit vier zu drei Stimmen – fiel dagegen die in geheimer Abstimmung getroffene Entscheidung für den zweiten Beschluss, nach dem der Ortschaftsrat grundsätzlich die Projektidee Wanderhütte am Standort Silberberg/Waldparkplatz befürwortet. Ebenfalls Bestandteil des Beschlusses ist, dass für die Problemthemen Lärm und Verkehr über eine Projektgruppe Lösungen erarbeitet werden sollen.

Die Lösungen sollen dann vor einem endgültigen Beschluss dem Ortschaftsrat nochmals vorgelegt werden. Mit dem Beschluss hat sich der Ortschaftsrat also auch ein späteres Nein nicht verbaut, das hatte Ortsvorsteher Eckard Wahr schon zuvor deutlich gemacht.

Wahr schilderte zu Beginn der Sitzung, zu der auch zahlreiche interessierte Bürger gekommen waren, nochmals kurz den momentanen Stand, der sich seit der Informationsveranstaltung in der vergangenen Woche (wir berichteten) nicht verändert habe. Als nachvollziehbar wertete Wahr die Befürchtungen der Anlieger im Hinblick auf Lärm und Verkehr. "Wenn man diese Probleme wirklich lösen könnte, wären die Zustimmung und die Akzeptanz für das Projekt sicherlich höher."

Sehr positiv sei, dass bei der Versammlung ein erster gemeinsamer Kompromiss auf den Weg gebracht worden sei, der die Lärmbelastung, die direkt vom Hüttenbetrieb ausgeht, durch die Verschiebung der Hütte nach hinten minimieren könnte.

Wahr machte deutlich, dass das Projekt noch ganz am Anfang steht, merkte aber kritisch an, dass nun schnell ein Beschluss gefasst werden solle. Das hänge vermutlich mit Fristen für die Beantragung von Zuschüssen zusammen. Matthias Spissinger stieg mit seinem Antrag in die Diskussion ein: Die beiden Standorte Sulzwaldhütte und Hardt sollen von der Gemeindeverwaltung auf ihre Umsetzbarkeit noch geprüft werden. Von diesen beiden Standorten würde er Hardt bevorzugen, unter anderem weil er sehr sonnig sei. "Die beiden Standorte finde ich schon interessant", erklärte Dieter Seiferling, denn bei ihnen könnte der Radweg "Tour de Murg" integriert werden.

Verkehr als größter Knackpunkt

Martina Würth brachte als weiteren alternativen Standort den Bereich der Saatschulhütte im Seebachtal ins Gespräch. "Ich denke, das würde den Kostenrahmen sprengen", erklärte Wahr zu dem immensen Aufwand, der für die Erschließung dieses Standorts notwendig wäre. Als für die Anwohner nicht zumutbar bezeichnete Thomas Großmann den Standort am Silberberg. Das Thema Lärm sei sicher in den Griff zu bekommen, anders sehe man es beim Thema Verkehr. Auch für Ortsvorsteher Eckard Wahr ist der Verkehr das größte Problem bei diesem Standort.

Er sei eigentlich absolut für eine Hütte in Huzenbach, sagte Dieter Seiferling, warf aber die Frage in den Raum, ob Huzenbach vor der Wahl stehe, entweder eine Hütte am Silberberg oder keine. Auch Matthias Spissinger sieht eine Wanderhütte an sich als eine gute Chance für Huzenbach, auch um den Ort zu beleben. "Ich wäre froh, wenn wir einen Standort finden, der für alle tragbar wäre, inklusive Investor." Wahr betonte nochmals, dass die Entscheidung am Ende beim Gemeinderat liege, der Ortschaftsrat aber gehört werde.

Am kommenden Dienstag. 24. Oktober wird sich der Gemeinderat, der dann ebenfalls im Kurhaus Huzenbach tagt, mit dem Thema befassen. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr.