Ordnungsamtsleiter Roland Seefried (sitzend) und der neue Integrationsmanager der Gemeinde Baiersbronn, Jan Münzberg. Rund 190 Flüchtlinge leben derzeit in Baiersbronn. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Neuer Integrationsmanager

Jan Münzberg kümmert sich nun um die Belange der Flüchtlinge in Baiersbronn.

Baiersbronn. Die Gemeinde profitiert vom Pakt für Integration des Landes Baden-Württemberg. Mit den Fördergeldern konnte die Stelle des Integrationsmanagers besetzt werden. Seit Dezember ist Jan Münzberg der neue Ansprechpartner für die Flüchtlinge vor Ort und hat sich bereits bestens eingearbeitet.

Der 51-jährige gebürtige Sachse ist staatlich anerkannter Arbeitserzieher und hat bereits Erfahrungen im Umgang mit jugendlichen Flüchtlingen sammeln können. Münzberg, der seit rund 27 Jahren in Baiersbronn wohnt, war einige Zeit bei der Lebenshilfe in Heidelberg tätig, bevor er sich in der Villa Sonnenheim, der heilpädagogischen Jugendhilfeeinrichtungen in Freudenstadt, um die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge kümmerte. "Es freut mich sehr, dass es hier mit der Stelle in Baiersbronn geklappt hat", betont Münzberg.

Mit den rund 190 Flüchtlingen in der Gemeinde, die in der Anschlussunterbringung wohnen, hat er alle Hände voll zu tun. "Meine Hauptaufgabe ist, mich um die Belange der Flüchtlinge zu kümmern, sie zu unterstützen, wo es möglich ist, und den sogenannten Integrationsplan für jeden zu erstellen."

Ordnungsamtsleiter Roland Seefried sieht eine besondere Herausforderung darin, eine individuelle und nachhaltige Integration für jeden Asylbewerber anzustreben. "Wir sind sehr froh, dass wir mit Jan Münzberg einen kompetenten Mann gefunden haben, der sich um die Menschen kümmert", so Seefried. Es gehe darum, ihnen eine Starthilfe zu geben, sie an die Gesellschaft heranzuführen und ihnen die Eingewöhnung zu erleichtern. "Der Integrationsmanager soll diesen individuellen Prozess begleiten, über Jobmöglichkeiten, Studium, Sprachkurse, Gesundheits- und Schulwesen informieren", sagt der Amtsleiter.

Rund 50 Prozent der Arbeitszeit des neuen Integrationsmanagers nimmt die Erstellung der Integrationspläne in Anspruch. "Es wird festgehalten, welche Fähigkeiten die Frauen und Männer mitbringen. Sprache, Zeugnisse und vieles mehr spielen da eine Rolle", erklärt der Integrationsmanager. Außerdem werden auch Ziele für die betreffende Person vereinbart, zum Beispiel berufliche Perspektiven oder Chancen. Die persönlich zugeschnittene Lebensplanung für die Integration von jedem Flüchtling erfordere viel Zeit und Einsatz. "Wenn mich jemand anruft, versuche ich, das Problem zu lösen. Vor Ort gibt es aber auch schon mal klare Ansagen." Es gebe viele, die sich integrieren wollten. Bei anderen müsse es erst noch ankommen.

Münzberg setzt dabei auch auf Hilfe zur Selbsthilfe, denn es sei wichtig, gemeinsam mit den Schützlingen Dinge umzusetzen. "In einer Unterkunft baue ich gerade mit einem Vater eine Absturzsicherung. Mir ist es wichtig, dass die Bewohner der Unterkunft mithelfen und im Ergebnis dann eine Verbesserung haben." Neben Sprachkursen gehe es auch um Freizeitgestaltung, hier müssten erst einmal Möglichkeiten aufgezeigt und vermittelt werden.

Münzberg ist aber auch Ansprechpartner für alle möglichen Parteien, die mit den Geflüchteten zu tun haben. Dazu zählen Ehrenamtliche, das Arbeitsamt oder Schulen. In engem Kontakt steht der neue Integrationsmanager auch mit der Flüchtlingsbeauftragten der Gemeinde, Nanette Popp. Diese ist ab April im Mutterschutz. Ihre Stelle soll dann aber als Vertretung ausgeschrieben werden, sodass weiterhin die bestmögliche Betreuung der Flüchtlinge in der Gemeinde gewährleistet sei. "Das Gartenprojekt, das unter der Federführung von Frau Popp begonnen wurde, wird weitergeführt, und viele weitere gute Ideen haben sich die beiden Flüchtlingshelfer gemeinsam überlegt", freut sich Roland Seefried.

Münzberg betont, dass auch die Zusammenarbeit mit Horb sehr eng sei, denn die Stadt und die Gemeinde haben gemeinsam zwei Stellen beantragt. "Wir sind hier im Landkreis sehr weit vorne, was die Integrationsarbeit betrifft, und darauf sind wir stolz", so Roland Seefried.