Sogar Ballons gab es bei der Buhlbachtalbeleuchtung in Baiersbronn zu bestaunen. Foto: Braun

Mehr als 50.000 Leuchtbecher tauchen Tal in magisches Licht. Fülle an Motiven.

Baiersbronn-Obertal - Die Erwartungen der Besucher an die traditionsreiche Buhlbachtalbeleuchtung sind hoch, und sie wurden nicht enttäuscht: Begeistert zeigte sich das Publikum von der farbenprächtigen Fantasiewelt, die sich bei Einbruch der Dunkelheit vor ihm auftat.

Das Buhlbachtal hat sich in der "Nacht der Nächte" wieder zu einem Ort der Romantik entwickelt, den Tausende von Besuchern sehen wollten. Zum 40. Mal wurden mehr als 50 000 Leuchtbecher bei der Buhlbachtalbeleuchtung aufgestellt. Die Besucherscharen strömten schon am späten Nachmittag in das Tal. Bei der Beleuchtung mitzumachen, ist für die Anwohner nicht nur Pflicht, sondern Ehrensache. Liebevoll hatten alle ihre Häuser dekoriert, sich seit Monaten Figuren und Motive einfallen lassen, um diese bei Anbruch der Dunkelheit erstrahlen zu lassen.

Es herrschte eine ganz besondere Stimmung im malerischen Buhlbachtal, und der eigens eingerichtete Shuttleverkehr brachte über Stunden die vielen Gäste ins Tal, die gut gelaunt die einzigartige Stimmung genossen. Jung und Alt waren gleichermaßen entzückt, und begeistert wurden die Handys und Kameras gezückt, um Sterne, Herzen, Blumen und ganze Komikserien beim Rundgang durchs Tal fotografieren zu können. Sogar eine Rakete war zu sehen, die mit Rauch und lauten Geräuschen für Staunen sorgte.

Großes Engagement

Monatelang hatten die Bewohner und viele weitere ehrenamtliche Helfer das Fest vorbereitet und überlegt, wie die Vorgärten und Bachläufe perfekt illuminiert werden können. Kurz vor Anbruch der Dunkelheit herrschte geschäftiges Treiben, mit Hilfe von Leitern und Brettern wurden die Bachbette und Mauern mit kleinen Lichtern bestückt, beleuchtete Fische und Tiere, ein Angler und vieles mehr sorgten dann für das besondere Flair bei Anbruch der Dunkelheit.

Bürgermeister Michael Ruf hatte zuvor die Besucher beim Fassanstich am Stand der Bergwacht begrüßt und freute sich besonders über das gute Wetter. Er dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern und den örtlichen Vereinen, die "mit ihrem ehrenamtlichen Engagement so eine Talbeleuchtung überhaupt erst ermöglichten". "Lassen sie sich verwöhnen und genießen sie diesen Abend, für den die Buhlbacher unzählige Stunden gearbeitet haben", sagte Ruf. Er dankte der Baiersbronn Touristik für die Organisation und besonders Moritz Stockburger, der erstmals die Federführung dafür übernommen hatte. Mit einem einzigen Schlag ließ er das Bier aus dem Fass sprudeln und stieß mit den Obertaler Vereinsvorsitzenden auf das Gelingen des Fests an. Musikalisch umrahmt wurde der Fassanstich vom "Zipfelhuse Saxofonquartett" aus Ohlsbach. Die Sparkasse hatte für die kleinen Besucher eine Hüpfburg bereitgestellt, die auf große Nachfrage stieß, ebenso wie die Schwarzlicht- Aktionen in der Glashütte Buhlbach.

Bestens besucht waren die 13 Verpflegungsstände der verschiedenen Vereine und Parzellen-Gemeinschaften, an denen es Wurst, Pommes, Braten oder Waffeln gab. Spezialitäten aus dem Forellenhof bot das Hotel Bareiss auf dem Areal der Glashütte an. Dort, am Ende der Illuminationsmeile, hatten die Helfer alle Hände voll zu tun, denn die Besucher strömten in Massen in den Kulturpark. Glasbläserin Stefanie Martinez zeigte, wie die alte Handwerkskunst funktioniert. Musikalisch war für jeden Geschmack etwas dabei: An der Glashütte gab es Rock und Pop mit der Gruppe Local Heroes, und am Stand der Bergwacht sorgte die Band Slackjoint mit ihrer Mischung aus Pop, Funk und rockigen Titeln für Begeisterung. Die "Reencuentros" hatten indianische Klänge und Tänze im Gepäck und unterhielten die Gäste am Stand der Westerntanzgruppe Obertal. Vor allem die jüngeren Gäste zog es zum "Bauwagen Mitteltal", wo ein DJ und Live- Musik der Gruppe SHSM für Stimmung sorgten. Als besonderes Spektakel gab es das Ballonglühen zweier Heißluftballone, die mittels Brennerflamme zum Leuchten gebracht wurden und sogar kurz aufstiegen, um den Nachthimmel über Buhlbach spektakulär zu erhellen.

Höhepunkt des Abends war das minutenlange Feuerwerk, das viele Besucher vom Hang gegenüber beobachteten, um so den illuminierten Himmel und die Tausende von flackernden Lichter am Boden zu sehen. Der Anblick war atemberaubend und spektakulär. "Wir sind schon fast ausverkauft, und das vor dem Feuerwerk, so war es noch nie", war an einigen Ständen zu hören. Die Gäste waren zum Teil von weit her angereist. Obertal hatte einmal mehr gezeigt, dass man durch gemeinschaftliches Engagement und Zusammenhalt so ein Fest der Superlative auf die Beine stellen kann. Dank der guten Organisation der Hilfsdienste verlief die Großveranstaltung reibungslos.