Feuerwehr und THW waren stundenlang im Einsatz, um Wasser aus dem Weiher zu pumpen. Foto: Feuerwehr

Bei Kontrolle in Klosterreichenbach zeigen sich Auffälligkeiten. Feuerwehr pumpt tausende Liter Wasser ab.

Baiersbronn-Klosterreichenbach - Um einen Dammbruch zu verhindern, begannen Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) am Mittwoch damit, Wasser aus dem Märtesweiher abzupumpen.

Nach dem Starkregen und den Unwettern der vergangenen Tage wurde auf die Regenrückhaltebecken und Stauanlagen im Landkreis Freudenstadt ein besonderes Augenmerk gelegt. Bei einer Routinekontrolle zeigte der Dammbereich des Märtesweihers in Klosterreichenbach am Dienstag einige Auffälligkeiten.

Bei einem Ortstermin mit Bürgermeister Michael Ruf, dem ersten Landesbeamten Reinhardt Geiser, Vertretern des Amts für Wasserwirtschaft und der Feuerwehr wurde auf Anraten eines Statikers beschlossen, den Wasserspiegel des Weihers vorsorglich um etwa einen Meter abzusenken, um den Damm vom hohen Wasserdruck zu entlasten. Seit Mittwochmorgen gegen 9 Uhr waren die Feuerwehren aus Baiersbronn und Klosterreichenbach mit sechs Fahrzeugen und etwa 20 Mann unter dem Kommando von Martin Frey damit beschäftigt, den Weiher kontrolliert abzupumpen. Hierzu waren während des ganzen Tages sechs Pumpen im Einsatz, die rund 12.000 Liter Wasser pro Minute aus dem Weiher befördern.

Zur Unterstützung der Feuerwehr wurde gegen Mittag auch das THW Freudenstadt unter dem Kommando von Michael Eisenbeis mit vier Fahrzeugen und 15 Mann hinzugezogen. Mittels einer Hochleistungspumpe (5000 Liter pro Minute) und mehreren Kleinpumpen konnte so die Förderleistung deutlich gesteigert werden.

Gegen Abend und in der Nacht wurde ein "Schichtdienst" eingeführt. Die Maßnahmen sollen mindestens bis Donnerstagvormittag weitergeführt werden. Je nach Wetterentwicklung und einem verstärkten Wasserzufluss durch weitere Niederschläge könnte sich der Einsatz auch verlängern, teilte die Feuerwehr mit. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Florian Möhrle war vor Ort, um die Maßnahmen zu koordinieren.

Der Märtesweiher wurde 1977 angelegt. Er gehört nicht der Gemeinde Baiersbronn, sondern unterliegt dem Landkreis Freudenstadt. Bereits im Jahr 1990 kam es aufgrund eines Bruchs der Dammkrone zu einer großen Überschwemmung im Ortsbereich von Klosterreichenbach. In der Folge wurde der Damm mit großen Granitblöcken verstärkt und aufwendig saniert.