Gerührt: Von jedem Schüler bekam Adelheid Mast eine Sonnenblume zum Abschied. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Schulleiterin Adelheid Mast geht nach 16 Jahren in Obertal in den Ruhestand / Überwältigt von Lob von allen Seiten

Nach 16 Jahren als Leiterin der Grundschule Obertal wurde Adelheid Mast verabschiedet. Kollegen und Schüler zeigten, was für einen Verlust die Pensionierung der engagierten und beliebten Lehrerin für die Schule bedeutet. Da flossen auch mal Tränen.

Baiersbronn-Obertal. Bei der Feier kamen die große Hochachtung und Wertschätzung zum Ausdruck, die Weggefährten und Schulgemeinschaft Adelheid Mast entgegenbringen. Bei all dem großen Abschiedsschmerz wurde aber auch eine freudige Neuigkeit verkündet: Silke Günther aus dem Lehrerkollegium wird ihre Nachfolge als Schulleiterin antreten.

"Adelheid Mast war das Herzstück unserer Schule und hat die Grundschule durch ihr Engagement geprägt und weiterentwickelt", stellte Silke Günther in ihren Begrüßungsworten fest. Als Kollegin sei Adelheid Mast stets ein Vorbild gewesen und habe immer alles und jeden im Blick gehabt. "Wir konnten mit dir sehen, wie eine kleine Schule perfekt funktionieren kann", sagte Günther.

Die Schüler hatten fröhliche Lieder vorbereitet und besangen mit Hingabe die positiven Eigenschaften ihrer Rektorin. Schulamtsleiter Wolfgang Held ließ die berufliche Laufbahn Masts Revue passieren und lobte ihr großes Engagement. "Nach vielen Jahren haben Sie sozusagen das Klassenziel erreicht und gehen in den wohlverdienten Ruhestand", so Held. Es sei erfreulich, dass eine Nachfolgerin gefunden sei. Insgesamt brauche man sich aber nicht zu wundern, dass Schulleiterstellen aufgrund ihrer unattraktiven Besoldung nur schwer zu besetzen seien. "Wir hoffen durch ein spezielles Programm, die Schulleiterstellen attraktiver zu machen und diese Arbeit angemessen zu bezahlen", kündigte Held an.

Schöne Erinnerungen: Klinsmann-Autogramme und Piraten-Mütter

Bürgermeister Michael Ruf bescheinigte Adelheid Mast großes Einfühlungsvermögen und pädagogisches Talent. "Das Umfeld ändert sich, aber die große Aufgabe, die Schüler auf das Leben vorzubereiten, bleibt bestehen", sagte Ruf. Die Anforderungen würden stetig steigen. Vor diesem Hintergrund gelte es, den Schulalltag möglichst reibungslos zu organisieren. "Immer war zu spüren, dass das Wohl der Grundschule Obertal für Sie obenan steht", würdigte Ruf die Rektorin.

Die Schüler hatten ein unterhaltsames Stück vorbereitet, denn Theater spielen war das große Steckenpferd ihrer Schulleiterin. Unter dem Titel "Was wirklich vor dem Schultheater geschah" zeigten sie eindrucksvoll, mit welchen Schwierigkeiten und Unterbrechungen der Lehrerberuf einhergeht. Der geschäftsführende Schulleiter Dieter Gauß hatte eine Geschichte über den Ruhestand vorbereitet und dankte für die stets kollegiale Zusammenarbeit.

"Eine Schulleiterin, die unter Tränen die Schule verlässt, hat alles richtig gemacht", betonte Schuldekan Hans Jörg Dieter. Er dankte Adelheid Mast für ihr großes Engagement. Bezirksbeiratsvorsitzende Maike Weiss fand emotionale Worte. Mast habe den Geist von Obertal gelebt. "Es war einfach klasse mit dir, gut, dass wir uns kennengelernt haben", so Weiss.

Pfarrerin Carmen Hoffmann überreichte eine Brotdose mit dem Bild der Obertaler Kirche und dankte für die stets gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit. Der gesamte Elternbeirat kam zum Abschied auf die Bühne und betonte, dass es nicht einfach ist jemanden zu verabschieden, den man eigentlich behalten will: "Sie waren das Beste, was unserer Schule passieren konnte."

Adelheid Mast war angesichts des großen Lobs überwältigt: "Ich bin sprachlos, was ihr alles auf die Beine gestellt habt." Sie berichtete über ihre besonderen Erlebnisse an der Grundschule Obertal, von der Autogrammstunde mit Jürgen Klinsmann bis zum Piratenüberfall einiger Mütter nach einem Ausflug. "Es gab auch Situationen, in denen ich gerne weit weg gelaufen wäre", bekannte sie. "Eine davon war der Sommer 2009, als alle meine Kolleginnen schwanger waren."

Eine lange Liste von Danksagungen prägte das Ende ihrer Rede – und der Wunsch, dass die Grundschule Obertal bunt und fröhlich bleiben möge. Manches werde ihr sicher nicht fehlen, wie Zielvereinbarungen und Statistiken, sagte Adelheid Mast, eines aber ganz sicher: die Kolleginnen und die Kinder.