Mit vollem Einsatz in die 2. Bundesliga: Thomas Schlossarek (Bild) und Kameraden kämpften um jeden Punkt. Foto: Friedrich

Badminton: BSF Neusatz-Bad Herrenalb setzen sich doch noch gegen den TV Marktheidenfeld durch.

Der bitteren 3:5-Heimniederlage der Badminton Sportfreunde Neusatz-Bad Herrenalb im ersten Aufstiegsspiel zur 2. Bundesliga gegen den TV Marktheidenfeld folgte ein überraschender 5:3-Sieg in Marktheidenfeld. Der Rest war Aufstiegsfreude pur.

In zwei hochdramatischen Aufstiegsspielen setzte sich die Mannschaft um Kapitän Sebastian Roth dank der besseren Satzbilanz denkbar knapp durch und schaffte den Durchmarsch aus der Baden-Württembergliga in die zweithöchste Liga Deutschlands.

Es war ein Sieg des Willens und der Moral. Nachdem das Team aus dem Nordschwarzwald in das erste der beiden Spiele in der heimischen Dobeltalhalle in Bad Herrenalb mit so großen Erwartungen gegangen war und es am Ende eine 3:5-Niederlage gab, hatte der TV Marktheidenfeld alle Chancen, im Rückspiel den Sack zuzumachen.

Doch die BSF Neusatz-Bad Herrenalb wollten die letzte Chance nutzen, drehten den Spieß rum und waren in der Endabrechnung schließlich um zwei Sätze besser.

Knapp 200 Zuschauer verfolgen erstes Spiel in der Dobeltalhalle

Vor knapp 200 Zuschauern wollte sich die Mannschaft der BSF Neusatz-Bad Herrenalb vor heimischer Kulisse eine gute Ausgangslage schaffen. Spitzenspieler Kristjan Kaljurand und Raul Käsner sorgten im Doppel schnell für die 1:0-Führung. In einem hoch spannenden Damendoppel, das durch viel Nervosität geprägt war, mussten Mette Stahlberg und Franziska Willenbacher im Damendoppel ihren Punkt in der Verlängerung des dritten Satzes (23:25) abgeben.

Nach dem zweiten Herrendoppel, dem Dameneinzel und ersten Herreneinzel stand es 4:1 für die Gäste aus Marktheidenfeld. Kristjan Kaljurand konnte anschließend das zweite Herreneinzel deutlich für sich entscheiden. Wieder bestritt Franziska Willenbacher, diesmal im Mixed an der Seite von Thomas Schlossarek, ein nervenaufreibendes Spiel. Auch dieses wurde in der Verlängerung des Entscheidungssatzes (22:24) verloren. Sebastian Roth zeigte im letzten Spiel des Tages großen Kämpfergeist und eine tolle Leistung und konnte mit einem sicheren Zweisatzsieg den wichtigen dritten Punkt für die Heimmannschaft erspielen.

Für das zweite Aufeinandertreffen im rund 230 Kilometer entfernten Marktheidenfeld bei Würzburg hatten sich die Schwarzwälder einiges vorgenommen, auch wenn der klare Vorteil beim Gastgeber lag.

Klar war, dass im Rückspiel die Damen ihre Stärke zeigen mussten, um die Neusatzer in die 2. Liga zu bringen. Mit freiem Kopf und großem Willen gelang dem Doppel Mette Stahlberg/Franziska Willenbacher in zwei Sätzen die Revanche.

Im Herrendoppel landeten Kristjan Kaljurand/Raul Käsner erneut einen Zweisatzsieg, Patrick und Sebastian Roth kassierten eine knappe Niederlage.

Dramatik pur war im Damen-Einzel angesagt. Im dritten und entscheidenden Satz lag Mette Stahlberg beim Seitenwechsel gegen die Finnin Anna Paavola 5:11 zurück und stand beim 18:20 vor einer erneuten Niederlage. Doch Mette Stahlberg konnte die Matchbälle abwehren und gewann den Entscheidungssatz mit 23:21 Punkten.

Die Niederlage von Spitzenspieler Raul Käsner mit 19:21 Punkten im dritten Satz war zwar bitter, doch dieses Mal ging das Mixed an die Neusatzer. Franziska Willenbacher und Thomas Schlossarek gewannen 21:16 im Entsheidungssatz. Es folgten die Einzel von Kristjan Kaljurand und Sebastian Roth. Dabei fehlte nur noch ein Sieg, um die Hinspiel-Niederlage auszugleichen.

Kristjan Kaljurand holt den fünften Punkt beim Spiel in Marktheidenfeld

Was Kristjan Kaljurand auf das Pakett zauberte war Badminton vom Feinsten. In zwei Sätzen fegte er Jan Rudzinski vom Feld und erlöste somit alle Spieler und mitgereisten Fans. Der Aufstieg in die 2. Liga war perfekt. Die Niederlage von Sebastian Roth war bei diesem Ergebnis nur noch Nebensache.