Bei der rund zweistündigen Fußgängertour in Calmbach wurde einiges angesprochen. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: SPD-Ortsrundgang in Calmbach / Baulücken im Ortsinneren

Bad Wildbad-Calmbach. Calmbach ist liebens- und lebenswert und besitzt viel Charme. Aber es hat auch noch einiges Entwicklungspotenzial und manches liegt im Argen. Darüber sind sich die Kandidaten der SPD für den Gemeinderat einig.

Start zu einer rund zweistündigen Fußgängertour war in der Kleinenztalstraße beim im Abriss befindlichen früheren Firmengebäude des einstigen Autohauses Wohlfahrt. Fraktionsvorsitzender Bruno Knöller, der die Gruppe leitete, lobte den Erwerber des Areals: "Dass zunächst das Areal freigeräumt wird, ist sehr zu begrüßen. Ich könnte mir vorstellen, dass hier Wohnbebauung entsteht. Das wäre von Vorteil. Der neue Grundstückseigentümer vermittelt den Eindruck, dass zusammen mit ihm die Stadt sicher zukunftsweisende Lösungen finden wird."

Plädoyer für Mensa

Der frühere FWV/FDP-Stadtrat Werner Dürr ärgerte sich, dass die Stadtverwaltung bei der Genehmigung des DM-Marktes dort kein zweites Geschoss mit Wohnungen durchgesetzt habe und der Bebauungsplan nicht eingehalten werde. An der Rathauskreuzung monierte er, "dass sich der Neubau nicht in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt", wie es das Gesetz verlange. Die Stadtverwaltung solle auf eine rasche Verwirklichung der Bebauung des anderen dortigen Platzes dringen, erwarten die SPD-Bewerber.

"Es ist unglaublich, wie viele nutzbare Baulücken es in Calmbach gibt", stellte Stadtrat Dieter Gischer fest, der einen Antrag zur Forcierung des Baus von Miet- und Eigentumswohnungen ausgearbeitet hatte, den die SPD-Gemeinderatsfraktion vor Kurzem dem Bürgermeister präsentiert hatte. Wie eine gelungene Reaktivierung eines ortsbildprägenden Gebäudes möglich ist, wurde laut Pressemitteilung anhand des früheren Schulhauses an der Höfener Straße 16 deutlich, das ohne den Einsatz aus den Reihen der SPD heute nicht mehr stehen würde.

Beim Begehen des Trampelpfads von der Höfener Straße, entlang der katholischen Kirche zur Kriegstraße, machte Kandidatin Birgit Kraft deutlich: "Wir brauchen unbedingt sichere Schulwege." Die Heilerziehungspflegerin vermisste im Außenbereich der Fünf-Täler-Schule an der Jahnstraße zudem ausreichend Spielmöglichkeiten. Ein Plädoyer für die im Bau befindliche Mensa hielt die zweite Bürgermeister-Stellvertreterin Ursula Jahn-Zöhrens: "Diese Einrichtung ist sozial ungeheuer wichtig."

Beruhigung des Verkehrs

Stadtrat Bernd Muth verlangte eine Verkehrsberuhigung im dortigen Bereich, was die SPD schon vor langer Zeit beantragt hatte und eine Befahrung der Alten Höfener Straße in Gegenrichtung.

Angesichts leer stehender Gebäude an der Ankerkreuzung brachte Jahn-Zöhrens den Gedanken auf: "Altersgerechte Wohnungen, sonstige Wohnungen oder ein Pflegeheim würden dort gut hinpassen." Der Wildbader Stadtratskandidat Christopher Schreiber wunderte sich bei dem Rundgang: "Warum werden in Calmbach und Wildbad immer mehr Flachdachhäuser gebaut?"

Nach einer Verkehrsberuhigung schreit geradezu, nach Meinung der SPD-Kandidaten, die Hauptstraße bei der Engen Brücke. Am Lindenplatz meinte abschließend der Sprollenhäuser Bewerber Hubertus Welt: "Es wäre schön, wenn der Lindenplatz attraktiver gestaltet und das Calmbächle freigelegt würde." Nachtwandererin und Kandidatin Ulrike Müller aus Wildbad sagte, dass jetzt wieder seit Kurzem ihre Gruppe in beiden großen Stadtteilen unterwegs sei und für ein Sicherheitsbewusstsein sorge: "Wir brauchen aber Verstärkung."

Im Fokus hat die SPD auch Außenbereiche wie das Freibad, den Friedhof, die Tannmühle und die Richard-Wagner-Straße. Doch für eine Besichtigung dieser Punkte reichte die Zeit nicht.