Die kleine Emma schaut, nachdem sie auf dem Märchenweg aufmerksam an Station drei ein Stück Geschichte angehört hatte, nach dem fehlenden Floß. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder Bote

Märchenweg: Baum-Höhenmessung als zusätzliche Station geplant

Bad Wildbad. Gerade hat die kleine Emma auf dem Sommerberg aufmerksam an der dritten Station des Märchenwegs dem Sprecher der Geschichte, "Das kalte Herz", zugehört.

Ob sie mit ihren nicht ganz drei Jahren jedes Wort verstanden hat, kann offen bleiben. Um den Strom zu erzeugen, musste ihr Opa kräftig kurbeln. Denn trotz aller Versuche hat sie das noch nicht ganz geschafft.

Jetzt schaut sie nach dem Modellfloß. Alle Stationen der dargestellten Fahrt vom Enztal nach Holland und die Informationen dazu auf der Bildtafel sind in Takt und vorhanden. Aber das kleine Floß fehlt. Wie Marina Lahmann von der Stadt Bad Wildbad auf Rückfrage des Schwarzwälder Boten mitteilt, ist es anscheinend einem Vandalen oder Souvenirjäger in die Hände gefallen.

Forstrevierleiter Andreas Wacker und sein Team haben die Reparatur vorgemerkt. Sie werden auch eine interessante Ergänzung am Märchenweg schaffen. Voraussichtlich im August kommt ein Gerät zur Vermessung der Höhe von Bäumen dazu. Auch diese Anwendung wird begleitend beschrieben. Der Weg bietet ja jetzt schon weit mehr, als die Geschichte von Hauff mit interessanten Einblicken in die darin vorkommenden alten Handwerke in Modellen und bebilderten Beschreibungen.

Tafeln weisen beispielsweise auf verschiedene Baumarten hin und zeigen die Verwendungszwecke der unterschiedlichen Hölzer auf. Über Stock und Stein zweigt an einigen Stellen der Glasmännlein-Pfad ab, der abenteuerlich aber ungefährlich parallel zur Hauptstrecke in Hörweite verläuft.

Ausblick auf Hängebrücke

Ausblicke gibt es auf die Wild Line, die am 20. Juli eingeweiht wird. Wem der Mut fehlt, über die Hängebrücke zu gehen, der kann über den Märchenweg, vom Zugangsbereich Nord zu dem im Süden oder umgekehrt gehen. Ab und zu kann er dann auf der Strecke den Besuchern der Hängebrücke von weitem zuwinken.

Wer nur die neue Attraktion in beiden Richtungen ansteuert – was mit einem Tageseintrittsticket möglich sein wird – dem entgeht auf dem Märchenweg die Holländer-Tanne, die eine Holzmasse von 13 Festmetern beinhaltet und einen Mitteldurchmesser von glatten 80 Zentimetern hat. Ebenso wird er den großen, durch eine Abschrankung gleichermaßen gekennzeichneten wie geschützten Ameisenhaufen verpassen. Bei diesem ist zu lesen, dass die gefährdete, rote Waldameise das 40-Fache ihres Eigengewichts schleppen kann.

Aber das alles muss ja Interessierten nicht entgehen: Nichts spricht dagegen, sowohl über die Hängebrücke, als auch den Märchenweg und vielleicht dazu noch den Baumwipfelpfad zu spazieren. Wer sich dies alles vornimmt, muss sich vielleicht in einer der Einkehrmöglichkeiten auf der Höhe stärken, benötigt aber kein zusätzliches Tagesprogramm mehr.