Die Fußgängerzone in Bad Wildbad soll attraktiver werden. Foto: Krokauer

Bürgermeister Klaus Mack will Entwicklung voranbringen. Keppler fordert professionelle Beratung. Gemeinderat fasst keinen Beschluss.

Bad Wildbad - Der Baumwipfelpfad lockt viele Besucher an. Wie kann davon auch die Wilhelmstraße stärker profitieren? Um diese Frage ging es in der Sitzung des Bad Wildbader Gemeinderates am Dienstagabend. Zu einem Beschluss kam es nicht.

Bürgermeister Klaus Mack schilderte die Situation. So seien viele Besucher in der König-Karl-Straße unterwegs, um zur Talstation der Bergbahn zu gelangen. Doch diese Besucher kämen kaum in die Wilhelmstraße. Allerdings sei sie auch nicht sehr attraktiv. Es gebe dort Leerstände.

Andererseits tue sich in der Stadt einiges. Als Beispiel nannte er das Projekt Enzblick. So werde ein Drogeriemarkt angesiedelt. "Es hat sich etwas bewegt", sagte Mack.

Hinsichtlich der Fußgängerzone schlug der Bürgermeister als erste Schritte eine neue Beleuchtung sowie das Aufstellen von Blumenkübeln vor. Das sei aber mit Kosten verbunden.

Die Fraktionschefin der Freien Wählervereinigung/FDP, Rita Locher, hielt das Aufstellen von Lampen für das falsche Signal. Dafür müsste die Stadt außerplanmäßig 80.000 Euro ausgeben. Die jetzigen Lampen würden noch funktionieren. Zudem sei die neue Beleuchtung abends an, wenn die Geschäfte schließen würden. Dadurch werde kein einziger neuer Kunde gewonnen.

Locher regte stattdessen die Einsetzung einer Arbeitsgruppe mit Vertretern des Einzelhandels und der Gastronomie an. Dieses Gremium solle Ideen erarbeiten. Ziel sei ein Konzept, über das der Gemeinderat beschließen könne. Zudem regte sie an, dass die Verwaltung einen Sachstandsbericht erarbeitet, damit jeder Gemeinderat den gleichen Informationsstand habe.

Keppler fordert professionelle Beratung

Wesentlich weiter ging der Antrag der CDU-Fraktion, den Stadtrat Martin Keppler vortrug. Demnach soll der Gemeinderat die Verwaltung beauftragen, ein Innenstadtentwicklungskonzept ausarbeiten zu lassen und auf dieser Grundlage entsprechende Beschlussempfehlungen vorzulegen. Die Verwaltung wurde zudem gebeten, die Kosten einschließlich Finanzierungsvorschläge dem Gemeinderat kurzfristig vorzulegen.

Keppler forderte in diesem Zusammenhang eine professionelle Beratung. Mit ein paar Lampen und Blumen sei es nicht getan.

Die Untersuchung soll sich besonders auf die Wilhelmstraße zwischen Charlotten- und Uhlandstraße sowie die parallel verlaufende König-Karl-Straße erstrecken. Dieser Antrag beiße sich auch nicht mit dem Vorschlag von Rita Locher, so Keppler. Man müsse das Problem grundsätzlicher angehen, sonst gebe es nur kosmetische Lösungen, fügte er hinzu

SPD-Fraktionschef Bruno Knöller begrüßte den Vorschlag von Locher und fügte hinzu, dass auch der Antrag der CDU in die richtige Richtung gehe. Er schlug vor, dass die Verwaltung entsprechende Ausarbeitungen vorlegt: "Andere Städte haben damit gute Erfahrungen gemacht." Locher meinte, dass man den CDU-Antrag in der zweiten Phase behandeln könne.

Stadtrat Jochen Borg (CDU) plädierte dafür, dass die Stadt kleine Maßnahmen schnell umsetzen solle. So könnten ein bis zwei Sitzbänke sowie ein bis zwei Kleinspielgeräte für Kinder aufgestellt werden. Auch bei der Beschilderung sollte etwas getan werden: "Das kostet nicht allzu viel."

Demgegenüber mahnte Stadtrat Hans-Henning Saß (SPD) zur Zurückhaltung. Man müsse mit den jetzigen Händlern und ihrer Klientel ins Gespräch kommen. Zudem hätten nicht nur die Geschäftsleute in der Wilhelmstraße, sondern auch diejenigen in der König-Karl-Straße es nicht einfach, sich über Wasser zu halten.

Letztendlich schlug Mack vor, eine grundsätzliche Debatte zu führen und jetzt keinen Beschluss zu fassen. Dieser Meinung schloss sich der Gemeinderat an.