Das Rennbachseele ist vor dem Verlanden gerettet. Wanderer können trockenen Fußes über die Steine am Auslauf auf die andere Seite kommen, Fahrzeuge durch die Furt; daran wird im Hintergrund gearbeitet. Foto: Schabert

Pläne für Erholungsanlage nahezu umgesetzt. Kleiner Rennbachsee ist gerettet.

Bad Wildbad - Was der Amtschef des Forstbezirks Calmbach, Michael Conrad, und der Leiter des Forstreviers Eiberg, Oliver Gall, im September angekündigt haben, ist zum größten Teil umgesetzt: Der kleine Rennbachsee wird zur rundum erneuerten Erholungsanlage (wir berichteten). Das Tal ist im umgebenden Bereich durch Freilegen des Bachbetts und Auslichten des erntereifen Baumbestands offener geworden.

In den vergangenen Tagen und selbst am Samstag haben Gall und seine Mannschaft an dem Projekt gearbeitet. Die kleine Brücke ist inzwischen durch eine Furt ersetzt. Sie ist für Fahrzeuge passierbar. Wanderer kommen trockenen Fußes auch bei stärkerem Wasserlauf über die kleine Staumauer auf die andere Seite von Bach und Wasserfläche. Das Rennbachseele, das früher schon einmal der Schwarzwaldverein Wildbad hergerichtet hat, ist vor dem drohenden Verlanden gerettet und jetzt durchgängig etwa einen Meter tief.

Vorläufig sind gute Wanderstiefel zum Passieren des Bereichs Voraussetzung. Denn Weg und Umgebung haben durch die Wald- und Bauarbeiten gelitten. Aber sobald das Holz abgefahren ist, soll die Wegstrecke – wassergebunden versteht sich – in dem ökologisch aufgewerteten Gebiet auch noch etwas hergerichtet werden. Außerdem erfolgt um den kleinen See eine Begrünung und Ausstattung als Rastplatz.

Dass regelmäßig auch samstags gearbeitet wird in seinem Revier erklärt Oliver Gall so: "Wir betreiben unsere große Maschine im Schichtbetrieb." Die drei Fahrer, die das vielseitig bei der Holzernte, besonders bei Rückearbeiten, einsetzbare Gerät bedienen, teilen sich die Woche. So wird dafür gesorgt, dass die Ausnutzung höher und alles wirtschaftlicher wird. Teilweise war zusätzlich noch der schwere Bagger eines Unternehmers vor Ort, um die Steine und kleinen Felsen dauerhaft zu versetzen.

Finanziert wird die Maßnahme aus dem Topf  "Ökologie und Daseinsvorsorge" im Haushalt des Landesforstbetriebs. Zwei weitere Abschnitte sind in diesem "Forstwirtschaft" sowie "Soziales und Bildung".

An gutem Wirtschaften im Rahmen von Zielvereinbarungen dürfen die Stellen vor Ort teilhaben. Der Forstbezirk Calmbach kann stolz sein: Seine Arbeit war in diesem seit gut drei Jahren gültigen System so erfolgreich, dass er auf diese Weise schon zu einem neuen Betriebsfahrzeug gekommen ist.

Nur ältere Bad Wildbader erinnern sich, wie nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst per Handkarren, später mit dem Auto Eisstangen zu Kühlzwecken in der Stadt ausgefahren wurden. Solche stellten die 1875 gegründete und 1920 aufgegebene Rennbachbrauerei, später der bis in die Neunzigerjahre in deren Räumen betriebene Bierhandel teils im Winter im dafür angelegten Rennbachseele sowie einem weiteren derartigen Gewässer mittels Einfrieren durch die Natur her.

Im Eiskeller wurde das Kühlmittel für wärmere Zeiten eingelagert. Mit dem kleinen Rennbachsee haben die Gebäude zweierlei gemeinsam: Die Nutzung ist geändert, und sie liegen an dem als "Rundweg Bahnhof – Rennbachtal – Paulinenhöhe" ausgeschilderten, mit erklärenden Tafeln versehenen historisch-geologisch-botanischen Themenpfad.