Bei der Durchforstung im Bereich der "Marienruhe" waren ein großer Seilkran und ein Radbagger eines österreichischen Forstunternehmens im Einsatz. Foto: Ziegelbauer

Bis zu 120-jähriger Baumbestand. Besonders umsichtiges Vorgehen ist erforderlich.

Bad Wildbad - Im Bereich der "Marienruhe" in Bad Wildbad ist jetzt wieder Ruhe eingekehrt.

Etwa zweieinhalb Wochen dauerte die schon im vergangenen Jahr anvisierte und wegen der steilen Hanglage des Geländes recht schwierige Durchforstung des Bereichs zwischen dem Jahnweg und der Zufahrt zum Hochwiesenhof (Hochwiesenstraße). Die Stadt Bad Wildbad beauftragte ein Forstunternehmen aus dem österreichischen Schwarzach bei Dornbirn.

"Das war der seit längerer Zeit mit Abstand aufwendigste Hieb", berichtete Revierleiter Andreas Wacker an der großflächigen Einsatzstelle. Und auch Uli Keller, seit etwa 15 Jahren im Wildbader Rathaus für den Stadtwald zuständig, konnte sich nicht erinnern, jemals einen schwierigeren Holzeinschlag begleitet zu haben.

Schon beim Waldbegang des Bad Wildbader Gemeinderates im vergangenen Sommer hatte Revierleiter Andreas Wacker bei einer Ortsbesichtigung die Durchforstung für die Zeit nach der Generalsanierung des Meisterntunnels angekündigt. Und zwar deshalb danach, weil der Jahnweg während der Tunnelsperrung als Umleitungsstrecke für den Fahrzeugverkehr in Richtung Enzklösterle diente.

Nachdem sich die Tunnel-Sanierungsarbeiten wider Erwarten bis in den November hingezogen hatten, stand der Winter bevor.

Mit Durchforstung begonnen

Bei der Vorbereitung des Holzeinschlages war zu berücksichtigen, dass die gefällten Bäume nicht hangabwärts transportiert und am Jahnweg gelagert werden konnten, weil dieser für Tunnelsperrungen, wie sie während der Forstarbeiten drei Mal eingetreten sind, befahrbar bleiben musste. Andererseits war auch die Hochwiesenstraße als einzige Zufahrtsmöglichkeit zum Johanneshaus und zur Johannesklinik sowie für die dortigen Bewohner des Hochwiesenhofes frei zu halten. Waren doch etwa 600 Festmeter Holz zu lagern beziehungsweise zu poltern, wozu sich die Freiflächen entlang der Hochwiesenstraße anboten.

Nach Abklärung aller logistischen Fragen, der vorübergehenden Demontage der Straßenlampen und der verkehrsrechtlichen Genehmigung konnte schließlich die Arbeitsmannschaft unter der Einsatzleitung von Fritz Schwarz mit der Durchforstung beginnen.

Ausgestattet mit einem Seilkran mit einem bis zu 16 Meter hoch ausfahrbaren Turm und mit einem Radbagger, der die aus dem Bestand gezogenen Stämme sofort in die für den Abtransport notwendige Richtung brachte und entsprechend polterte.

Die Durchforstung erforderte wegen der Steinschlaggefahr, wegen der starken Hanglage von bis zu 70 Prozent und wegen des wasserführenden Hanges ein besonders umsichtiges Vorgehen. Auf der bislang noch nie durchforsteten Fläche mit einem bis zu 120-jährigen Baumbestand erwartet Andreas Wacker eine Naturverjüngung mit Laub- und Nadelhözern.

Nach der jetzt abgeschlossenen Durchforstung wird sich Wacker zufolge die Wildbader Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe in die Instandsetzung des am Hang verlaufenden Spazier- und Wanderweges einbringen, der vielleicht sogar zu einem Premium-Wanderweg werden könnte. Schon vor dem Holzeinschlag war übrigens dieser Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt worden.