Blick auf den durch Randalierer seiner Fackel beraubten Prometheus aus weißem Marmor neben dem teils schon in neuem Glanz erstrahlenden Rosengarten mit Teilen der weißen Pergola. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kurpark: 50 000 Euro werden bei Renovierung ausgegeben / Kunstwerke haben durch die Zerstörungswut von Randalierern gelitten

Bald ist der Rosengarten mit seiner blühenden Pracht im Bad Wildbader Kurpark wieder vollständig und mit der neu aufgebauten Pergola komplett erneuert.

Bad Wildbad. Von der für den Kurpark zuständigen Kurgärtnerei wurde und wird laut Leiter Jochen Heuser alles grundlegend renoviert. Rund 50 000 Euro werden dafür investiert. Von Spaziergängern und ruhesuchenden Gästen wird der Platz auf der Höhe zwischen Palais Thermal und Vogelhaus unterhalb der Baetznerstraße gerne angenommen.

Pergola wird saniert

Die hölzerne Pergola war in die Jahre gekommen. Sie wurde abgebaut, ist schon teilweise erneuert und in Kürze vollends fertig. "Das Holz war 20 Jahre alt, die Sockelsteine sind teils abgeplatzt", erläutert Heuser. Bei der Abwägung zwischen Reparatur und Erneuerung stellte sich heraus, dass letztere weniger Aufwand erfordert.

Die neue Holzkonstruktion wurde in einem Zimmergeschäft vorlackiert. Sie leuchtet jetzt wieder in hellem Weiß im Sonnenlicht. An einigen Stellen muss der Steinmetz noch die Sockelsteine bearbeiten. Bis in etwa drei Wochen sind alle Maßnahmen erledigt. Die Blumen haben darunter nicht gelitten. Es handelte sich um die größte eingeplante Einzelmaßnahme, die im Kurpark in diesem Jahr anstand.

Dass der Bereich frei zugänglich ist, war nicht immer so. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts war der "Neue Kurgarten" mit dem Rosarium und der Lesehalle, dem heute eine Töpferei beherbergenden sogenannten "Vogelhaus", den Kurgästen vorbehalten. Dies wurde noch bis in die 1960er-Jahre so gehalten und kontrolliert. Die gefiederten Bewohner durften zeitweise in einem Teil des Gebäudes überwintern. Erbaut wurde das Haus am sonnigen Leseplatz um 1900 als Gartenhalle und Kursaal-Vorläufer.

Antike Sagengestalten

Den Rosengarten und seine engere Umgebung zieren die griechisch-römischen Göttinnen und Sagengestalten Venus, Prometheus, Ceres und Ikarus. Sie verkörpern die Urelemente Wasser, Feuer, Erde und Luft. Königin Olga hat diese 1864 von dem nach Rom ausgewanderten schwäbischen Künstler Josef Kopf fürs Neue Schloss in Stuttgart aus weißem Marmor in der italienischen Metropole formen lassen. Nach dem Ende der Monarchie wanderten die Kunstwerke vor knapp 100 Jahren ins Staatsbad.

Im Herbst werden sie, um nicht der Witterung der kalten Jahreszeit ausgesetzt zu sein, mit Holzkästen geschützt. Schaden haben sie vor Jahren durch zerstörungswütige Dummköpfe und Kunstbanausen genommen. Sie brachen hier einen Finger oder dort eine Zehe ab.