Die neue Hängebrücke auf dem Sommerberg erweitert das Aufgabengebiet der Rettungskräfte, in dem DRK und Feuerwehr zusammenarbeiten. Foto: Stocker

Bei Vorfällen auf Sommerberg arbeiten DRK und Feuerwehr Hand in Hand.

Bad Wildbad - Während die Einsatzzahlen für die Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuzes DRK in der Wache Bad Wildbad jährlich um drei Prozent steigen, haben sich deren Anlässe verlagert. Bei Vorfällen auf dem Sommerberg kooperiert das DRK mit der Feuerwehr.

"Schon beim Bau der Rettungswache, die seit knapp fünf Jahren in Betrieb ist, orientierte man sich an den Gegebenheiten der Feuerwehr", verwies der Leiter der Rettungswache, Ralf Weiss im Gespräch mit unserer Zeitung beispielsweise auf eine Schleuse, die bei Infektionen die Kräfte dekontaminiert. "Es ist aktuell die neuste Wache im Landkreis Calw", stellte Weiss fest.

Aber nicht nur die Infrastruktur, mehr noch die konkrete Kooperation mit den Brandschutzkräften, die bekanntlich ihr Domizil direkt auf dem benachbarten Grundstück an der Calmbacher Straße haben. "Ohne Feuerwehr wären unsere Einsätze auf dem Sommerberg in der bewährten Weise nicht möglich", unterstrich Weiss mit Blick auf die Wege den Berg hinauf, die längst nicht überall mit dem Fahrzeug bestritten werden können.

Und dann kommt auch das individuelle Equipment hinzu, das je nach Bedarfsfall mitgetragen werden muss. Vor allem rund um den Bike-Park sowie in den Steilhängen stehen die Rettungskräfte immer wieder vor Herausforderungen, da die Landschaft sich durch witterungsbedingte Einflüsse verändert. "In dem Gelände gibt es unterschiedliche neuralgische Punkte und die Biker haben intern Namen für die Teilstrecken", fasste der Rettungssanitäter zusammen, der außerdem bei der Feuerwehr in Calw-Stammheim ehrenamtlich aktiv ist.

Wechsel zur stabileren Gebirgstrage

Mit dem Wechsel von der anfangs genutzten Schleifkorbtrage auf die inzwischen eingesetzte, stabilere Gebirgstrage nennt er ein Beispiel der Maßnahmen, die dem Gelände Rechnung tragen.

Im vergangenen Jahr fielen laut Rettungsdienstleiter Werner Schwemmle 2476 Einsätze an, bis einschließlich August des aktuellen Jahres bereits 2316, was bereits der Gesamtzahl von 2016 entspricht.

"Die Zahl der Verkehrsunfälle ist rückläufig und auf verbesserte Fahrzeugtechnik sowie entschärfte Straßenverläufe zurückzuführen", berichtete der stellvertretende Stadtbrandmeister Gerhard Wurster. Mit den touristischen Einrichtungen auf dem Sommerberg sei Bad Wildbad aufgewertet worden, so die Einsatzkräfte beider Rettungsdienste. Sie zogen gleichwohl die Anpassung der Alarmpläne nach sich und aktivieren sowohl DRK als auch Feuerwehr, wenn sich der Einsatzort auf dem Sommerberg befindet. "Man weiß schließlich nie, was kommt und deshalb werden acht bis zehn Kameraden von unserer Wehr alarmiert", sagte Heiko Friedrich.

19 Einsätze auf dem Baumwipfelpfad

Und das habe sich bei den insgesamt 31 Einsätzen auf dem Sommerberg bewährt, davon 19 auf dem Baumwipfelpfad, zu denen die Rettungskräfte im vergangenen Jahr gerufen wurden. Heuer waren es bis August 15, die mit zehn mehrheitlich vom Bike-Park ausgelöst wurden. Drei Einsätze zog bis dahin die im Mai eröffnete Wildline-Hängebrücke bereits nach sich.

"Die Feuerwehrleute sind die Experten vor Ort mit großer Ortskenntnis", unterstrich Weiss die Bedeutung der Zusammenarbeit, die zudem den gegenseitigen Schutz gewährleiste. "Deshalb üben wir gemeinsam und die Feuerwehr kennt sich bei der Verlastung unserer Fahrzeuge aus", erläuterte der Leiter der Rettungswache, dass die Brandschutzkräfte die Ausstattung und deren Platzierung im Rettungswagen kennen.