Andreas Dummert und Petra Nonnenmann informieren die Elftklässler des Enztal-Gymnasiums über den Pflegeberuf Foto: Sana Kliniken Foto: Schwarzwälder Bote

Ausbildung: Nonnenmann: Gesundheits- und Krankenpfleger wird oft zu negativ dargestellt

Bad Wildbad. Schule – und dann? Schüler wissen nach dem Schulabschluss vielmals nicht, was sie machen wollen. Welcher Beruf soll es werden, ist eine Ausbildung oder ein Studium das richtige für mich? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich junge Schulabgänger und Eltern regelmäßig, meist aber zu spät.

Das Enztal-Gymnasium (ETG) in Bad Wildbad setzt an dieser Stelle an und informiert ihre Schüler bereits zwei Jahre vor dem Abiturabschluss über die Zeit nach der Schule, das Berufsleben. Jedes Jahr stellen Ausbildungs- und Studienbotschafter aus unterschiedlichsten Branchen ihren Beruf im ETG vor. Berufsberater aus den Bereichen Finanzen, Polizei, Industrie und Hochschule waren bei der Veranstaltung vertreten – unter anderem auch die Sana Kliniken Bad Wildbad.

Petra Nonnenmann, Pflegdienstleiterin der Sana Kliniken Bad Wildbad und des Quellenhofs, stellte dabei den Pflegeberuf vor. Sie warb für ihren Beruf, der ihrer Meinung nach derzeit zu negativ in den Medien dargestellt würde: "Der Pflegeberuf ist ein vielfältiger und wunderbarer Job, in dem man viel Kontakt zu Menschen hat", so Nonnenmann. Man sei in der Regel näher am Patienten als Ärzte, plauderte sie aus dem Nähkästchen und vermittelte den interessierten Schülern so ein authentisches Berufsbild.

Lehre oder Studium?

Andreas Dummert skizzierte die Ausbildung zum staatlich anerkannten Gesundheits- und Krankenpfleger. Der Schulleiter der Pflegeschule Hirsau, dem Kooperationspartner der Sana Kliniken Bad Wildbad, ging dabei auch auf die neuesten Veränderungen ein: So wird die Ausbildung in zwei Jahren generalisiert. Die bisherigen drei Ausbildungsberufe Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger werden ab 2020 in einer Ausbildung vereint.

Dies habe, so Dummert, den Vorteil, dass dieser Abschluss in der ganzen EU Gültigkeit besitze. Auf die Frage, ob eine Ausbildung oder ein Studium in der Pflege besser sei, könne man nicht pauschal antworten, dazu müsse man die Ziele der jeweiligen Personen kennen.

"Die Vorteile einer Ausbildung ist die Praxiserfahrung und Ausbildungsvergütung, die im dritten Lehrjahr knapp 1250 Euro beträgt", so der Schulleiter weiter. 30 Ausbildungsplätze bietet die Pflegeschule Hirsau jährlich am. Nach der Ausbildung könne man sich noch im Bereich Pflegewissenschaft, Pflegemanagement oder Pädagogik weiterbilden.

Übrigens: 2020 haben die ETG-Schüler voraussichtlich das Abitur in der Tasche. Mal sehen, für welchen Beruf sie sich entscheiden.