Stephan Köhl, Marina Lahmann, Winfried Hahner und Veranstalter Klaus Prestel (von links) freuen sich auf die im Juni stattfindende dreitägige "Blackforest Classic Rallye", deren Mittelpunkt der Kurplatz ist. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläumsjahr: Drei Tage lang "Blackforest Classic" / Komplexe Aufgabenstellungen bei Rallye

"650 Jahre Überfall im Wildbad" steht auf dem von der Bad Wildbader Touristik herausgegebenen Flyer. Die aufgeführten Veranstaltungen im Jubiläumsjahr enthalten nicht nur das Programm zum Festwochenende im Mai, sondern auch eine Reihe weiterer Veranstaltungen.

Bad Wildbad. So findet man eine historische Filmvorführung (Sommer in Calmbach 1960), das Clara-Schumann-Wochenende (25. bis 27. August), die Gesundheitsmesse (17. September), die Eröffnung der Ausstellung "10 Jahre Landesakademie Bad Wildbad" (27. Oktober) und sogar eine Oldtimer-Rallye vom 16. bis 18. Juni.

Die Rallye trägt den Titel "Blackforest Classic" (BFC). Dass sie keineswegs ein Genuss-Aufenthalt mit Wellness-Funktion ist, erfuhr man bei der Pressekonferenz des Veranstalters Prestel+Gemmer Rallyemetrie (Heimsheim). Von der Bad Wildbader Verwaltung nahmen Touristikchef Stephan Köhl, Marketingleiterin Marina Lahmann, Veranstaltungsleiter Winfried Hahner und Ordnungsamtsleiterin Petra Kugele teil.

Dabei erläuterte Klaus Prestel, dass die BFC – im Gegenteil zu den sogenannten Vergnügungsrallyes – ein Fahren nach komplexen Aufgabenstellungen mit Streckenfindung und verschiedenen Sonderprüfungen nach Karten und Skizzen sei, die im Bordbuch festgehalten und vorgeschrieben sind.

Rund 50 Teams

Gefahren wird nach klassischen Aufgabenstellungen. Die Strecke ist mit Hilfe sogenannter Chinesenzeichen zu finden. Parallel dazu müssen die Teams (Fahrer und Co-Pilot) unter anderem bekannte Lichtschrankenziele auf eine hundertstel Sekunde Genauigkeit durchfahren und zusätzlich auf festgelegten Passagen die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 0,1 Kilometer pro Stunde genau einhalten.

Rund 50 Teams haben sich angemeldet mit Fahrzeugen, deren Wert auch Kenner zum Staunen bringt und deren Karosserien Zuschauer begeistern. Bei der BFC starten außergewöhnliche Rennwagen, so ein Bentley Open Tourer von 1929, zwei Lagonda LeMans von 1934 und ein Alvis Firefly von 1939. Aber auch "moderne Klassiker" werden auf den drei Rundstrecken (insgesamt 650 Kilometer) sowie beim täglichen Start und Zieleinlauf auf dem Kurplatz zu sehen sein. So ein NSU TTS (1968), ein Mercedes Pagoda Böhringer (1967), ein Opel Ascona A Ralley (1972), ein BMW 2002 Turbo (1974), aber auch Fahrzeuge der Marke Lancia, Opel, Simca, Fiat und andere. Besonders freut sich Prestel, dass der bekannte frühere belgische Langstrecken-Rennfahrer Dirk Vermeersch auf einem Fiat 124 Ralley GT zusammen mit der 21-jährigen Rennfahrerin Naomi Schiff als Co-Pilotin bei der BFC mit dabei sein wird.

"Das Hirn sitzt beim Rallyefahren rechts!", betont Prestel dabei. Ist doch die Aufgabe des Co-Piloten, nicht nur die Strecke zu finden, sondern auch mit Hilfe des Bordbuchs, der Wegstreckenzähler und Zeitmessgeräte in den einzelnen Fahrzeugen die entsprechenden Zeiten einzuhalten beziehungsweise auf die richtige Geschwindigkeit bei den überlappenden Lichtschranken aufmerksam zu machen.

Touristikchef Stephan Köhl freute sich, dass Bad Wildbad als neuer Start-, Event- und Zielort ausgesucht wurde und dass zukünftig alljährlich hier die "Black Forest Classic" an drei Tagen im Mittelpunkt stehen werde. Der Werbewert gehe weit über die Region hinaus, zumal die Teilnehmer 2017 nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Österreich kommen.

Höhepunkt für die Zuschauer sind natürlich die Starts und Zieleinfahrten auf dem Kurplatz. Am Samstagabend wird außerdem ein gesperrter Rundkurs durch die Wilhelm- und die König-Karl-Straße sicher viele Oldtimerfans begeistern. Nach 16.30 Uhr findet am Sonntagspätnachmittag die Siegerehrung in der Trinkhalle statt.

Prestel wies auch auf die Vorbereitungen hin: Alle durchfahrenen Orte müssen zustimmen, 30 bis 40 Prozent der Strecke verlaufen auf geteerten Feldwegen, wofür ebenfalls Genehmigungen erforderlich sind. Beim Rennen selbst zählt man rund 140 Helfe – 14 Zeitnehmer-Teams sind aktiv dabei.

Weitere Informationen: www.blackforestclassic.de