100 Nachtwanderer aus ganz Deutschland kommen im September 2018 nach Bad Wildbad. Foto: Schabert

Im nächsten Herbst kommen Besucher aus ganz Deutschland. Auch Delegationen aus dem Ausland erwartet.

Bad Wildbad - Vom 28. bis 30. September 2018 findet in Bad Wildbad das Bundestreffen der Nachtwanderer statt. Es werden Delegationen aus der ganzen Republik und sogar aus dem Ausland erwartet.

Eine sechsköpfige Organisationsgruppe um Ralf Kuhnle, den Leiter der hiesigen Nachtwandererschar, kümmert sich um Programm und Abwicklung. Die Unterbringung der nach vorläufiger Schätzung hundert Übernachtungsgäste für ein bis zwei Nächte erfolgt in der Lehrerakademie. Das Rathaus unterstützt das Vorhaben ebenso wie der Landkreis. Bürgermeister Klaus Mack unterstreicht: "Unseren Nachtwanderern bin ich für ihren Einsatz in der Stadt sehr dankbar und freue mich, dass sie das Bundestreffen 2018 in Bad Wildbad ausrichten."

Nach der Anreise am ersten Veranstaltungstag gibt das Stadtoberhaupt im Forum König-Karls-Bad für die Teilnehmer einen Empfang. Den Termin hat sich auch der Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag, Thomas Blenke, schon vorgemerkt. Im Anschluss geht es mit der Bergbahn auf den Sommerberg, wo im Auerhahn ein Maultaschenessen organisiert wird.

Bekanntlich sind die Nachtwanderer unterwegs, um jungen Leuten zur Seite zu stehen. Sie dämmen auf diese Art als Partner der Jugend gerade auch in den beiden großen Stadtteilen der Bäderstadt spürbar Zerstörungswut und Konflikte ein. Träger der ehrenamtlich wirkenden Nachtwanderergruppen sind die Kommunen vor Ort. Bindeglied zur Stadtverwaltung ist in der Bäderstadt Hauptamtsleiter Alexander Rabsteyn. Dies findet auch seinen Niederschlag im Vormittagsprogramm des zweiten Tages, an dem es in einem der Workshops um die Zusammenarbeit mit den Behörden gehen soll.

Die Einbindung von Kindergärten und Schulen ist ein weiteres Thema. Auch im Zusammenhang mit dem bundesweiten Projekt Notinsel, das in Bad Wildbad die Nachtwanderer mit Geschäftsleuten für die Jüngsten organisiert haben, spielen gerade diese Bildungseinrichtungen eine besondere Rolle.

Ein Workshop mit Wolfgang Borkenstein vom Calwer Kreisjugendreferat befasst sich mit dem Umgang mit Migranten, voraussichtlich unter Einbeziehung von in der Stadt lebenden ehemaligen Asylbewerbern. Das Thema Öffentlichkeitsarbeit soll den Themenreigen abrunden.

Kommunikation und Deeskalation

Eine Schulung zu den Zielen Deeskalation und Kommunikation für die gewollten nächtlichen Begegnungen gehört neben einem Rotkreuz-Kurs zum Rüstzeug eines jeden Nachtwanderers. Die Bad Wildbader sind froh, dass sie bei ihren vielen Begegnungen noch nie kritische Situation erlebten, in denen sie ihr Können aus diesen Bereichen einsetzen mussten. Angeboten wird dazu ein Nachmittag mit dem bei den Einheimischen bewährten Trainer und Personenschützer Albert Huchler aus Scheidegg im Allgäu. Interessierten wird abends eine Stadtführung angeboten.

Am dritten Tag wollen die einheimischen Betreuer aus den Nachtwanderer-Reihen, von denen jeder Ansprechpartner für fünf Gästegruppen sein soll, vor allem Angebote und Anregungen für die Freizeit geben. Bäder, Wandermöglichkeiten, Baumwipfelpfad, Märchenweg und vielleicht schon Hängebrücke sind dazu Stichworte.