Hotelierfamilie Mokni mit Mohamed (rechts), seiner Frau Erika und Sohn Selim betreiben neben dem Badhotel auch das Rossini. Fotos: Mutschler Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Badhotel wird renoviert

Seit 1. August ist das Badhotel in Bad Wildbad wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Inhaber Mohamed Mokni zeigte nun den Bad Wildbader Stadträten den aktuellen Stand der Arbeiten und gab einen kurzen Rückblick auf die Hotelgeschichte.

Bad Wildbad. Seit 2007 ist das Badhotel im Besitz der Familie Mokni. Die Geschichte der Moknis als Hoteliers in Bad Wildbad beginnt aber bereits 1993 mit der Übernahme des "Rossini". Das sei damals geschlossen gewesen und komplett renoviert worden.

2007 dann übernahmen die Moknis auch das direkt gegenüberliegende Badhotel. "Ich kann die Finger nicht vom Tourismus nehmen", erklärt er sein Engagement. Das Haus sei in einem "schlimmen Zustand" gewesen. Viel habe man investiert in Dinge, die ein Gast nicht sehe, etwa in neue Wasserleitungen und Ähnliches. 2014 seien dann, so Mokni, die Suiten, die Bar und die Büros fertiggestellt worden. Der erste Teil, also das zum Kurplatz hin sichtbare Gebäude mit 28 Betten, sei komplett fertig.

Aber das Haus habe ein Problem, erläuterte Mokni. Die Mehrzahl der Zimmer, nämlich 64, liege im hinteren Bereich. Insgesamt habe das Hotel 80 Zimmer mit 130 Betten. Bei zwei Häusern direkt nebeneinander habe man Schwerpunkte gesetzt. Das Badhotel sei für Übernachtungen und durch den direkten Zugang zum Palais Thermal vor allem auch für Wellnessgäste geeignet. Das Frühstück und weitere Speisen können dann im Rossini eingenommen werden. Zwei komplett eigenständige Hotels seien wirtschaftlich nicht möglich, sagt Mokni. Auch der Terrassenbetrieb mit zwei Terrassen nebeneinander funktioniere nicht. "Die Leute schreien nach dem Kurplatz aber es saß kaum ein Wildbader hier", sagt der Hotelier. Auch darum habe man sich zunächst dagegen entschieden, Restaurant und Küche im Badhotel zu renovieren.

Die Arbeiten laufen seit Frühjahr

Hierfür wäre ein Betrag von rund 1,2 Millionen Euro nötig, schätzt Moknis Frau Erika. "Der kleine Bruder muss den großen Bruder unterstützen", sagt der Hotelier. Zudem müsse man aufpassen, dass dieser kleine Bruder, das Rossini, nicht benachteiligt werde.

Die Renovierungsarbeiten am zweiten Bauabschnitt begannen im Frühjahr. Nach dem Rossini-Festival dann wurde das Hotel komplett geschlossen, um bei 36 Zimmern, also der Hälfte, eine Generalsanierung durchzuführen. Dazu wurde "radikal alles raus" gemacht.

Neben den Zimmern werde auch die Außenfassade saniert. Dazu seien in den Zimmern bodentiefe Fenster eingebaut worden und die Fassade erhalte eine Betonsanierung. Die Farben würden an das Palais Thermal angelehnt, aber nicht kopiert.

Die Inneneinrichtung werde orientalisch angelegt. Aber nicht, weil er aus Tunesion komme, so Mokni, sondern weil auch das Palais Thermal orientalisch sei. Er legt Wert auf die Feststellung, dass er hier seine eigenen Visionen nach und nach umsetze – ganz ohne Architekt. Auf barrierefreie Zimmer werde dabei im Badhotel verzichtet. Da das Hotel mit Thermalwasser versorgt werde, habe jedes Zimmer eine Badewanne. Außerdem würden die Zimmer im dritten Stock beginnen. "Wie willst du die Leute rauskriegen, wenn es brennt?", fragte Mokni.

Das Haus sei 1962 gebaut und zum letzten Mal 1984 renoviert worden. Nun sollen die Arbeiten bis Weihnachten abgeschlossen sein. Ein strammer Zeitplan, aber Erika Mokni sagte, dass die einzelnen Firmen teilweise mit 40 bis 50 Mitarbeitern gleichzeitig arbeiten würden, um rechtzeitig fertig zu werden. Bereits am 1. Oktober sollen die Zimmer wieder öffnen, die vorerst nicht renoviert werden.

"Das Haus braucht wirklich einen langen Atem. Ich hoffe, dass wir gesund bleiben", sagt Mohamed Mokni.