Die jungen Technik-Freaks und ihre Betreuer (von links im Uhrzeigersinn): Bruno Maisenbacher, Max Trunsch, Gerhard Seeger, Fabienne Wentsch, Hans Schrafft, Matthias Beck und Victoria Schübilla arbeiten an verschiedenen Geräten. Der begonnene Solarofen (links) soll als Gemeinschaftsarbeit entstehen. Fotos: Schabert Foto: Schwarzwälder Bote

Experimentierfreude: Junge Forscher am Werk / Neue Teilnehmer und ehrenamtliche Betreuer sind jederzeit willkommen

Bad Wildbad. Zaghaft schaute mancher Junge, manches Mädchen beim Technik-Tag in die Erfinderwerkstatt im Bad Wildbader Jugendhaus. Eingeladen waren alle Kinder und Jugendlichen, die gerne einmal ein Küchen- oder anderes Elektrogerät von innen kennenlernen möchten. Vielleicht kommt doch der eine oder andere wieder und dauerhaft.

Fleißig bei der Arbeit war der Stamm der jungen Forscher, die sich regelmäßig mittwochs und freitags am Nachmittag treffen. Angeleitet werden sie in der Erfinderwerkstatt von Gerhard Seeger, Hans Schrafft und Peter Klein. Als Fachleute vermitteln sie den Teilnehmern Kenntnisse aus langjähriger Berufserfahrung, die in die technischen Basteleien einfließen. Dies führte schon zu bemerkenswerten Preisen auf Kreis- und sogar Landesebene bei "Jugend forscht" (wir berichteten).

Auseinandernehmen von beispielsweise Computer, alter Schreibmaschine oder Mikrowelle ist das eine, das Innenleben kennenzulernen oder aus den Teilen wieder etwas Funktionsfähiges zusammenzufügen das andere.

Anleiter suchen neue Kollegen

So wird Jugendlichen – derzeit von acht bis 17 Jahren – eine sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit geboten. Das Werkzeug dazu wird an den Nachmittagen bereitgehalten. Gerne würden die drei ehrenamtlichen Betreuer auch noch den einen oder anderen "jungen Ruhestandskollegen" mit in ihren Kreis aufnehmen.

"Es ist super, wie uns die örtlichen Firmen und Handwerker unterstützen", unterstreicht Schrafft. Ein Solarkocher ist gerade als Gemeinschaftswerk in der Mache. Dieser soll dem Jugendhaus dienen und Temperaturen bis 180 Grad erzeugen. Dazu haben mehrere Firmen die teils nötigen, hochwertigen Materialien bereitwillig gespendet.

Die Jüngste in der Runde der Bastler ist Fabienne Wentsch mit ihren acht Jahren. Der Laie ist verblüfft, und der Fachmann wundert sich, was das Mädchen schon drauf hat. "Das hätte ich nicht hinbekommen", sagt selbst Hans Schrafft, der allerdings auch eher für Hardware-Aufgaben zuständig ist. Nicht nur, dass sie ein Schaltbild konzipiert und aufgeschrieben hat. Sie hat dieses auch noch erfolgreich in den PC eingegeben und zeigt stolz ihre Aufzeichnungen. Gerade erforscht sie die Tastatur einer elektrischen Schreibmaschine.

Victoria Schübilla untersucht das Innenleben eines Tintenstrahldruckers und zerlegt diesen. Neben ihr ist Matthias Beck dabei, den Frequenzverstärker einer Mikrowelle auseinanderzunehmen. Vielleicht kann er ja das eine oder andere Teil für seine bald fertige Wetterstation mit Zeitanzeige gebrauchen. Sie soll – wie vor einiger Zeit beim Sponsorentreff bekannt gegeben – im Spätsommer oder Herbst beim Rathaus den Betrieb aufnehmen. Die Anbindung an die zentrale Funkzeit aus dem Taunus ist inzwischen plangemäß bewerkstelligt.

Bruno Maisenbacher hat mit der elektrischen Schreibmaschine und den damit verbundenen – im wahrsten Sinn des Wortes – Verwicklungen mit dem Korrekturband des alten Modells abgeschlossen. Jetzt kümmert er sich um die Innereien des elektrisch betriebenen Mini-Porsche. Vielleicht lässt sich dieser ja reparieren und ferngesteuert wieder als Flitzer einsetzen.

Weitere Informationen: Auskünfte erhalten interessierte Kinder, Jugendliche, Eltern oder an einer Mitarbeit Interessierte unter Telefon 07081/38 41 41 oder 38 41 42.