Flüchtlinge: Ab Ende August Begegnungszentrum am Uhlandplatz / Bürgermeister übergibt Schlüssel
Bad Wildbad. Für den in Bad Wildbad bestehenden Freundeskreis Asyl beginnt eine neue Phase seiner Betreuungsarbeit für Flüchtlinge. Jetzt erfolgte die Schlüsselübergabe seitens Bürgermeister Klaus Mack an die Freundeskreis-Vorsitzende Monika von Pigage: für ein Begegnungszentrum in den Räumen im ersten Obergeschoss der Bergbahn-Talstation am Uhlandplatz, in denen die schon jahrelange Betreuungsarbeit fortgesetzt wird.
Allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Die Mitglieder des Freundeskreis Asyl kommen nicht mehr wie in der bisherigen Unterkunft "Uhlandshöhe" zu den Flüchtlingen, sondern die Flüchtlinge zum Freundeskreis.
Vor Kurzem wurde die Flüchtlingsunterkunft "Uhlandshöhe" früher als eigentlich erwartet geschlossen. Mit der Folge einer Umverteilung der bisherigen Bewohner auf andere Unterkünfte im Kreis beziehungsweise mit der Einleitung von Anschlussunterbringungen auch in Bad Wildbad. Womit es in der Kurstadt jetzt keine Sammelunterkunft mehr gibt.
Im Zuge dieser Anschlussunterbringung wohnen in Bad Wildbad den Ausführungen von Bürgermeister Mack zufolge etwa 25 Flüchtlinge. Dazu kommen der Schätzung von Monika von Pigage zufolge bis zu zehn Flüchtlingsfamilien, die teilweise von auswärts zugezogen sind. Einige von ihnen haben schon mit dem Freundeskreis Asyl zur weiteren Betreuung Verbindung aufgenommen. Daraus ergibt sich, dass mit der Schließung der "Uhlandshöhe" die Arbeit des Freundeskreis Asyl nicht beendet ist, sondern mit neuen Herausforderungen und in einer anderen Form als bisher weiterläuft und mit den neuen räumlichen Möglichkeiten im Stadtzentrum sogar noch intensiver wird.
Mack freute sich in Begleitung von Hauptamtsleiter Alexander Rabsteyn, in Vollzug eines Beschlusses bei der jüngsten Gemeinderatssitzung die Räume offiziell dem Freundeskreis Asyl übergeben zu können, um dessen Engagement in der Flüchtlingsbetreuung damit effizient zu unterstützen.
Nähe zum Rathaus
Als Begegnungsstelle, zur Unterstützung des Deutsch-Unterrichts, zur Verbesserung der Integration der Flüchtlinge und zur allgemeinen Betreuung. Monika von Pigage dankte für die Überlassung der Räume und sah eine gewisse Symbolik für die Betreuungsarbeit in der jetzigen Nähe zum Rathaus, mit dem der Freundeskreis Asyl eine gute Zusammenarbeit pflegt.
"Kommen, Sehen, mehr Verstehen": Diese Aufgabe soll die Begegnungsstätte den Vorstellungen des Freundeskreises zufolge übernehmen, worunter auch Begegnungsmöglichkeiten zwischen der Bad Wildbader Bürgerschaft und Flüchtlingen verstanden werden – eben als Begegnungsstätte für Neubürger und Einheimische.
Eberhard Bott als Vorstandsmitglied des Freundeskreises sieht die jetzt neuen räumlichen Verhältnisse für die Flüchtlinge als ein Sprungbrett in ihr neues Leben. Die weitere Betreuung auch während der Anschlussunterbringung erachtet der Freundeskreis Asyl im Interesse einer vollständigen Integration als besonders wichtig.
"Der Anspruch des Freundeskreises Asyl ist, ehemalige Flüchtlinge und aktuelle Neubürger in das ganz normale Leben unserer Stadt einzuführen, sodass sie in absehbarer Zukunft ein Teil des gesellschaftlichen Miteinanders werden können", ist dazu in einem Statement des Freundeskreises zu lesen.
Der schon mit Tafeln und teilweise auch mit dem notwendigen Mobiliar ausgestattete große Raum im ersten Obergeschoss der Bergbahn-Talstation hat eine Fläche von mehr als 100 Quadratmetern. Hinzu kommen die Küche aus der vorherigen Nutzung als Restaurant und weitere Nebenräume.
Weitere Helfer gesucht
Was der Freundeskreis Asyl jetzt hat, sind geeignete Räume für die neue Form der Betreuungsarbeit außerhalb von Flüchtlings-Wohnheimen. Was er dringend braucht, sind weitere Bürger und Helfer, die sich ehrenamtlich in der Betreuungsarbeit engagieren. Zählt sein harter Kern Monika von Pigage zufolge doch nur etwas mehr als zehn Personen. Dringend notwendig wären weitere Helfer, die nicht nur sporadisch zur Verfügung stehen, sondern sich aktiv und längerfristig und damit nachhaltig in die Betreuungsarbeit einbringen. Insbesondere auch unter dem Aspekt der regelmäßigen Öffnungszeiten der neuen Begegnungsstätte voraussichtlich ab 29. August montags, dienstags, mittwochs und freitags von 15.30 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 11.30 Uhr.