Seit 35 Jahren leitet Marcel Baluta (Mitte) die Kurmusik, wofür Winfried Hahner (links) und Frank Rieg dankten. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Institution: Marcel Baluta leitet seit 35 Jahren die Kurmusik in Bad Wildbad / Hoher Anspruch an sich selbst

"Ich habe immer mein Bestes gegeben, und das will ich auch weiterhin tun", erwiderte Marcel Baluta auf die lobenden Worte von Winfried Hahner, Veranstaltungsleiter der Touristik, beim Silvesterkonzert im Kursaal.

Bad Wildbad. Hahner würdigte das 35-jährige Wirken des weit über die Grenzen der Kurstadt hinaus bekannten Violinisten und Orchesterleiters der ehemaligen Kurkapelle, die heute den Namen Marcel-Baluta-Ensemble trägt. Eine Institution sei er geworden, ein Garant für ausgezeichnete Musik, ein Virtuose auf seinem Instrument, der Violine, so Hahner weiter.

Rekordverdächtig ist auch Balutas Arbeitsleistung, denn überschlägt man die von ihm dirigierten und gespielten Konzerte, kommt man auf die fast astronomisch scheinende Zahl von circa 25 200 Einsätzen. Die Chancen, damit als Dirigent in das Guinnessbuch der Rekorde zu kommen, wären deshalb wohl nicht schlecht.

Am 1. Dezember 1982 betrat der damals 29 Jahre junge Musiker als neuer Kapellmeister das Konzertpodium der Kurkapelle, keineswegs ahnend, dass er hier über 35 Jahre lang den Taktstock schwingen würde.

Studium in Bukarest

Nach seinem Studium am Konservatorium in Bukarest spielte er dort im Symphonieorchester, wo er schnell zum zweiten Konzertmeister aufstieg. Dann aber wollte es das Schicksal, dass er über eine Stellenanzeige und erfolgreiche Bewerbung als Konzertmeister und Leiter der Kurkapelle nach Wildbad kam.

In all den Jahren seines Wirkens sei Baluta ein zuverlässiger, kooperativer und angenehmer Partner, der stets einen sehr hohen Anspruch an sich und seine Musiker stelle, betonte Hahner. Sein Repertoire sei unerschöpflich. Er bediene alle Sparten. Von der Klassik bis zur Operette, vom Evergreen, Schlager bis hin zu Film- und Musicalmelodien und pendle dabei zwischen E- und U-Musik (ernste und Unterhaltungsmusik) auf bestem Niveau zur Freude seiner zahlreichen Fans und Konzertbesucher.

In früheren Jahren umfasste das Orchester bis zu 14 Musiker. Sparzwänge führten dazu, dass es heute nur noch vier Musiker sind, ein kleines "Orchester" mit großem Können.

Hahner erinnerte in seiner Laudatio an die unzähligen glanzvollen Events, Sonder- und Themenkonzerte, die seinerzeit noch in der Trinkhalle oder im Kurhaus stattfanden.

"Musik ist Therapie für Körper und Seele". Dieser Überzeugung folgend musiziert Baluta mit seinen Musikerinnen bis heute. Frisch, engagiert, ohne Ermüdungserscheinungen nach dreieinhalb Jahrzehnten auf dem Podium, erfreut sein Ensemble acht Mal in der Woche das Publikum.

Eine unverzichtbare Säule im Team ist seine Ehefrau Ewa. Sie gehört seit 34 Jahren zum Orchester und hat sich in dieser Zeit sozusagen zur "Allzweckwaffe" entwickelt. Nicht nur am Cello ist sie eine Meisterin, auch als Arrangeurin, Sängerin, Moderatorin und Organisatorin ist sie unverzichtbar. "Musik ist meine Passion, ist mein Leben", ist immer wieder aus dem Munde Balutas zu vernehmen und man nimmt es ihm ab, wenn man sieht, mit welcher Hingabe und Leidenschaft er sein Instrument beherrscht.

Als Dankeschön für sein 35-jähriges Wirken überreichte Hahner dem Ensembleleiter und Violin-Virtuosen unter dem Beifall des Publikums ein Jubiläumsgeschenk. Auch Frank Rieg, Geschäftsführer des Staatsbades Wildbad und früherer Chef der Kurkapelle dankte Baluta für seine Arbeit. Beide wünschten ihm weiterhin erfolgreiches Schaffen und natürlich viele wohltuende Klänge für die Seele und das Gemüt der Zuhörer.