Bürgermeister Klaus Mack hat seine Strategie für den Wahlkampf vor dem Ende der Bewerberfrist ausgerichtet.              Foto: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Für Bad Wildbader Rathauschef ist ein engagierter Wahlkampf selbstverständlich

Bad Wildbad. Zwei Bewerber treten am Sonntag zur Bürgermeisterwahl in Bad Wildbad an. Amtsinhaber Klaus Mack (41) und Andreas Fischer (38) aus Berlin von der Partei "Nein!- Idee". Letzterer hat sich schon in zig Kommunen beworben und würde das Amt bei einem Wahlsieg bekanntlich ablehnen. Bei den öffentlichen Bewerbervorstellungen glänzte er mit Abwesenheit. Wir unterhielten uns mit dem Rathauschef der Kurstadt, dessen Amtszeit am 22. Oktober endet.

Sie kündigten im Mai an, dass nach der Fußball-WM die heiße Phase Ihres Wahlkampfes beginnt. War der Start dank des Titelgewinns einfacher?

Ich war in jedem Falle von unserer Mannschaft begeistert. Mit solider Aufbauarbeit, Mut und Siegeswillen sowie einem klaren Ziel vor Augen, haben sich unsere Jungs nicht aus dem Konzept bringen lassen. Davon kann man nur lernen. Mit der positiven Stimmung des WM-Titels war eine gute Grundlage gelegt, sich jetzt verstärkt für Bad Wildbad ins Zeug zu legen.

Fühlen Sie sich mit Blick auf Ihren Gegenkandidaten als Alleinunterhalter?

Ich habe meine Strategie für den Wahlkampf vor Ende der Bewerberfrist ausgerichtet. Einen engagierten Wahlkampf zu führen, ist für mich selbstverständlich. Das gehört zum Respekt vor dem Amt, aber auch zum Respekt vor den Bürgerinnen und Bürgern. Diese haben schließlich ein Recht darauf, zu erfahren, was ich die nächsten acht Jahre vorhabe. Ich habe viele wichtige Gespräche geführt, was meine Ziele betrifft.

Haben Sie mal Motivationsprobleme verspürt?

Ich bin hoch motiviert und habe Spaß an meiner Arbeit. Ich stecke mittendrin, was unsere Zukunftsprojekte betrifft. Es liegen noch so viele Aufgaben vor uns, die ich gerne bewältigen möchte. Besonders freut mich der Baufortschritt des Baumwipfelpfades auf dem Sommerberg. Dieses Projekt wird auf Bad Wildbad eine große Wirkung entfalten. Dies zu gestalten und zu begleiten, ist eine spannende und faszinierende Aufgabe. Das motiviert ungemein.

Was brennt den Bad Wildbadern derzeit am meisten unter den Nägeln?

Es sind vor allem Infrastruktureinrichtungen: die kaputten Straßen und die Internetversorgung in den Stadtteilen, die Ortsdurchfahrt in Aichelberg oder das dortige Schulhaus. Die Schulentwicklung und der Zustand der Schulhäuser, die Wildbader Innenstadt sowie die Zukunft des Einzelhandels. In Calmbach wurden der Zustand der Richard-Wagner-Straße und das Zuwachsen der Wiesen bemängelt.

Gibt es etwas, das Sie im Wahlkampf bislang besonders überrascht hat?

Für mich sind die Themen ja nicht neu. Die meisten Projekte konnten bislang nicht abgearbeitet werden, weil wir nicht genügend Finanzmittel haben und nur schrittweise agieren können. Oder weil über Zuschüsse noch verhandelt werden muss. Gefreut hat mich, dass trotz Regens bei der Familienwanderung auf dem Sommerberg so viele mitgelaufen sind. Hier besteht offensichtlich ein großes Interesse.

Die Wahllokale sind am kommenden Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Warum ist eine hohe Wahlbeteiligung wichtig?

Eine hohe Wahlbeteiligung ist heute leider nicht mehr selbstverständlich. Es kommt immer darauf an, wie die Bewerberlage ist. Mein Kollege in Baiersbronn musste bei seiner Wahl beispielsweise mit 29 Prozent Wahlbeteiligung auskommen. In Neuenbürg war der Wahlkampf spannender, da waren es 45 Prozent. Ich würde mich freuen, wenn bei uns viele zur Wahl gehen und damit signalisieren, dass sie mit meinen Zielen für die Zukunft Bad Wildbads einverstanden sind.

Wie muss das Wahlergebnis aussehen, damit Sie zufrieden sind?

Bisher wurden die letzten Bürgermeister in Bad Wildbad immer abgewählt. Das Gesetz dieser Serie zu durchbrechen, ist doch schon ein erster Erfolg. Aber im Ernst: Ich will keine Zahlen nennen. Ich kämpfe engagiert um jede Stimme und hoffe auf ein positives Ergebnis.

Zum Abschluss: Wie verbringen Sie eigentlich den Wahlsonntag?

Ich werde kurz vor 11 Uhr zusammen mit meiner Familie zum Wählen gehen, dann die Matinee mit dem Marcel-Baluta-Ensemble auf dem Kurplatz eröffnen. Und um 13.30 Uhr in Sprollenhaus beim Startschuss des Sponsorenlaufs für das Freizeitheim dabei sein. Um 15 Uhr übernehme ich die Siegerehrung des Vereins- und Firmenschießens der Sportschützen in Calmbach. Und ab 18 Uhr werde ich selbstverständlich vor dem Rathaus auf das Ergebnis warten.

u Die Fragen stellte Markus Kugel