Zahlreiche Besucher freuen sich, erstmals über die Hängebrücke "Wild Line" in Bad Wildbad zu schlendern. Foto: Mutschler

Minister Guido Wolf bei Feierlichkeiten dabei. Großes Rahmenprogramm am Wochenende. Mit Video

Bad Wildbad - Der Nordschwarzwald ist um ein neues "Leuchtturmprojekt" reicher. So hat Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU, Tuttlingen) die neue Hängebrücke "Wild Line" bezeichnet, die am Freitag auf dem Sommerberg in Bad Wildbad (Kreis Calw) offiziell eröffnet worden ist.

Anstatt vielen Grußworten wählt die Wild Line GmbH am Freitag ein anderes Format für die Brückeneröffnung. Die ehemalige MTV-Moderatorin Kimsy von Reischach interviewt in einer Art Podiumsdiskussion gleich mehrere Vertreter aus Politik und Wirtschaft: Neben Wolf auch den Calwer Landrat Helmut Riegger, Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack, Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der IHK Nordschwarzwald, sowie Günther Eberhardt und Roland Haag vom Investor Eberhardt Bewehrungsbau aus Hohentengen, der in Rottweil und Todtnau (Kreis Lörrach) weitere Hängeseilbrücken plant.

"Die Politik kann vor allem die Rahmenbedingungen verbessern", sagt Wolf. Eine große Chance sieht er gerade in der Digitalisierung. Außerdem sei es "wichtig, dass wir pfiffig und kreativ im Tourismus unterwegs sind". Besonders gerne geht er übrigens da hin, wo Leuchtturmprojekte entstehen, ohne dass das Land Fördermittel gebe. "Das gibt es nämlich auch noch", lobt Wolf. Die Brücke in Bad Wildbad ist komplett privat finanziert worden. In Sachen Tourismus sieht der zuständige Minister Baden-Württemberg gut aufgestellt: "Wir haben noch viel, viel mehr zu bieten. Vor allem der Nordschwarzwald. Keiner der kommt, wird es bereuen."

Nicht erst seit der "Wild Line" ist der Kreis Calw eines der Aushängeschilder für den Tourismus in Baden-Württemberg, sagt Landrat Riegger. 1,4 Millionen Übernachtungen gibt es hier pro Jahr und mehr als 2000 Arbeitsplätze im Landkreis hängen am Tourismus.

Bürgermeister feiert Hochzeitstag vor Ort

"Wir arbeiten daran, die touristische Infrastruktur im Kreis mit Hotels und Wanderhütten weiter auszubauen", verspricht Riegger. Dabei sei Bad Wildbad eines der Zugpferde. Dann wird Riegger emotional: "Wir freuen uns auf die Touristen. Menschenskinder, wir haben auch eine tolle Region."

Bereits mehrere Male ist Bürgermeister Mack spazierte bereits mehrere Male auf der Hängebrücke. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, auf der Brücke zu gehen", versichert er. Sogar seinen Hochzeitstag habe er mit seiner Frau auf der Brücke verbracht. "Wir haben mal getestet, was da so geht", sagt er schmunzelnd. Sofort regt er in Richtung Investor Eberhardt an, in Zukunft Trauungen auf der Hängebrücke anzubieten.

Eberhardt will dies zumindest nicht ausschließen. Er freut sich, dass seine Firma mit der "Wild Line" einen neuen Baustein zum Konzept Sommerberg beitragen kann.

Dann wird es ernst: Das Band wird gleich durchschnitten. Der Minister und die weiteren Ehrengäste schreiten über die Hängebrücke. Kinder des Goßweiler-Kindergartens aus dem Stadtteil Calmbach begleiten sie.

Und wie fühlt sich der Premierengang an? "Ein unbeschreibliches Gefühl", sagt Minister Wolf. Er habe etwas Probleme mit dem schwankenden Untergrund. Aber nach ein paar Metern "schaukelt man sich ein und findet seine innere Balance". Höhenangst habe er keine. "Aber an das Schwanken muss man sich schon gewöhnen", erklärt der 56-Jährige. Dann genießt Wolf vom höchsten Punkt der Brücke aus einen "unbeschreiblichen Ausblick in die Natur". Das ist Erlebnis pur.

Schwabo-Reporter Bernd Mutschler hat die Hängebrücke sogar schon kurz vor Fertigstellung betreten. Hier geht's zum Video: