Schwimmen lernen und betreiben – seit 85 Jahren in Calmbach möglich / Box-Europameister zu Gast

Das Calmbacher Waldfreibad ist ein Stück lieb gewonnene Tradition, dessen Betrieb heute vor allem von einem Förderverein und Bürgern aufrechterhalten wird. Im Juni 2009 feierte man groß das 75-jährige Bestehen, es gab ein dreitägiges Festprogramm.

Das Freibad versprüht den unverfälschten nostalgischen Charme vergangener Zeiten und vermittelt eine heimelige Atmosphäre. Und es bietet noch heute Badekomfort für einen schönen Badetag im Sommer, gerade auch für Familien.

Es gibt genügend Parkplätze direkt am Gelände. Im Freibad wartet ein 50-Meter-Becken mit einer Wassertemperatur von etwa 24 Grad auf die kleinen und großen Wasserratten.

Bei großem Andrang wird das Becken in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich getrennt. Die Kleineren erfreuen sich an einem Planschbecken mit circa 28 Grad Wassertemperatur und einem Massagepilz.

Aber nicht nur das Wasser bietet Vergnügen. Ein Spielplatz, ein Beachvolleyball-Feld, eine Bocciabahn, eine Torwand sowie Tischtennisplatten stehen für sportliche Aktivitäten bereit.

Geöffnet ist das Freibad bis September, täglich von 9 bis 19 Uhr, mittwochs und samstags sogar schon ab 7 Uhr.

Bei schlechtem Wetter wird es um 13 Uhr geschlossen, wetterunabhängig von Montag bis Freitag jedoch nochmals von 17 bis 19 Uhr geöffnet (Letzteres gilt für Tage außerhalb der Ferien).

Niemand muss auf Badespaß verzichten, bloß weil nicht so gutes Wetter ist: An Wochenenden, an Feiertagen und in den Ferien wird – bei nachmittäglicher Schließung des Freibades wegen Schlechtwetters – das Hallenbad in Wildbad von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Von Fritz Barth

Bad Wildbad-Calmbach. Die ehemals selbstständige Gemeinde war damals in dieser Beziehung den Orten des früheren Oberamts Neuenbürg weit voraus: Schon am 28. März 1928 fand die feierliche Einweihung des Schülerschwimmbeckens im Untergeschoss der Calmbacher Volksschule statt.

Schultheiß Reinhold Hörnle übergab diese Einrichtung der Lehrerschaft als Hüterin dieses Kleinods, das als einmalig in vergleichbaren Orten in Württemberg angesehen wurde. Das Becken fasste 4000 Liter Wasser, das auf 22 bis 25 Grad erwärmt wurde.

Auf der hinteren Seite des Raumes wurden noch sechs Wannenbäder eingerichtet, die samstags von den Bürgern benutzt werden konnten. Diese Einrichtungen sind den Schulumbauten zum Opfer gefallen.

In den Sommermonaten diente die Böhmles-Wehranlage an der Großen Enz dem Schwimmsport.

Auf Anregung des Calmbacher Fremdenverkehrsvereins wurde von der Gemeinde unter Schultheiß Ottmar Schweitzer das Frei- und Luftbad in der Rauen Au gebaut und 1934 eingeweiht, das ununterbrochen bis heute in den Sommermonaten geöffnet ist.

Der erste Bademeister war Goldschmied Adolf Seyfried. Danach war Otto Roller ein langjähriger und verdienter Bademeister. Seinen berühmtesten Gast konnte Otto Roller im Jahr 1956 mit Heinz Neuhaus begrüßen – dieser war deutscher Meister und Europameister im Schwergewichtsboxen.

Als Spätfolge der Fusion mit Wildbad bestand die Gefahr, dass das Calmbacher Freibad aus Kostengründen geschlossen wird. Durch die ehrenamtliche Tätigkeit rühriger Helfer des Fördervereins konnte der Abmangel reduziert werden, sodass das Freibad der Stadt Bad Wildbad erhalten blieb.