Der stellvertretende Rathauschef Jochen Borg (links) verpflichtete Bürgermeister Klaus Mack auf eine zweite Amtszeit und überreichte ihm zudem Vitamine für die kommenden Aufgaben. Foto: Krokauer

Bad Wildbads Bürgermeister "zapft alle möglichen Quellen an". Weitere Investitionen geplant.

Bad Wildbad - Vor rund 200 Besuchern ist Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack am Mittwochabend im Kurhaus auf seine zweite Amtszeit verpflichtet worden. Die Gastredner machten deutlich, dass der Rathauschef in seinen ersten acht Jahren die Stadt vorangebracht habe.

Im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung stand die Verpflichtung des amtierenden Rathauschefs für die nächsten acht Jahre. Den Amtseid hatte Mack bereits bei seiner Einsetzung vor acht Jahren abgelegt. Damit der Bürgermeister die nötigen Vitamine für eine zweite Amtszeit hat, übergab Borg im Namen des Gemeinderates einen Korb mit Früchten. Und damit er den notwendigen Weitblick behält, gab es ein Fernglas obendrauf. Ehefrau Michaela durfte sich über Blumen freuen. Von Borg selbst gab es ein Zepter. Borg bedankte sich für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Blenke gratulierte seinem Parteifreund zur Wiederwahl. Mack hatte 95,58 Prozent der abgegebenen Stimmen bekommen. Er beglückwünschte aber auch die Bürger: Sie hätten eine gute Wahl getroffen. Blenke räumte ein, dass Bad Wildbad ihn vor 13 Jahren am meisten gefordert habe. Damals wurde Blenke Landtagsabgeordneter. Vor acht Jahren sei mit Klaus Mack der richtige Mann in die Kurstadt gekommen. Dass der Bürgermeister bei Zuschüssen hartnäckig sein kann erwähnte der Landtagsabgeordnete ebenfalls: "Er zapft alle möglichen Quellen an." Als besonderes Beispiel, wie Mack geschickt zu Zuschüssen komme, nannte Blenke die Generalsanierung der Sommerbergbahn.

"Wir freuen uns sehr mit Ihnen zusammenzuarbeiten", sagte Frank Wiehe, Erster Landesbeamter und stellvertretender Landrat. Als die beiden großen Meilensteine in der ersten Amtszeit von Mack bezeichnete Wiehe die Generalsanierung der Sommerbergbahn und den Bau des Baumwipfelpfades. Der Schultes habe ähnliche Schwerpunkte wie das Landratsamt. Wiehe zitierte aus einem Bericht der Kommunalaufsicht. Dort stehe, dass Mack großes Geschick besitze, Fördertöpfe anzuzapfen. Als Geschenk gab es für den Bürgermeister eine Flasche Wein sowie für Ehefrau Michaela einen Blumenstrauß.

Auch Ulrich Bünger, Vorsitzender des Kreisverbandes im Gemeindetag Baden-Württemberg, stellte fest, dass Mack viele Ziele erreicht habe. Allerdings gelte es, noch einige Vorhaben zu verwirklichen: "Eine Gemeinde ist niemals fertig." Der Blumenstrauß für Ehefrau Michaela komme aber erst in zwei Wochen, so Bünger. Dann könne sie sich noch einmal an den schönen Abend erinnern, sagte Bünger.

Weiteren Antrag angekündigt

Mack selbst wurde seinem Ruf voll gerecht und kündigte schon mal an, den Zuschussantrag für die Ortsdurchfahrt in Aichelberg neu zu stellen. Er versicherte, das gute Miteinander auch mit den neuen Stadträten fortzuführen: "Wir haben über die Parteigrenzen hinweg immer die beste Lösung für unsere Stadt gesucht." Das Wahlergebnis betrachtete er als einen klaren Auftrag. Er bedankte sich für die Loyalität seiner Mitarbeiter: "Oftmals sind wir im Trubel fast versunken." Man habe heftige Kritik aushalten müssen. "Doch wir haben Großes erreicht", sagt der Bürgermeister. "Wir haben in den letzten acht Jahren über 30 Millionen Euro investiert. Und das bei einer durchschnittlichen Zuschussquote von 50 Prozent", rechnete er vor. Dabei vergas er nicht die privaten Investitionen. So erwähnte er die Planungen für ein Wohn- und Geschäftshaus mit Drogeriemarkt für den Bereich des alten Feuerwehrhauses.

Mack ist sich ziemlich sicher, dass die derzeitige Struktur im Einzelhandel in zehn Jahren nicht mehr anzutreffen sei: "Aber wir können etwas dafür tun, die Rahmenbedingungen zu verbessern", fügte er hinzu. Mack plädierte dafür, den neuen Baumwipfelpfad dafür zu nutzen, um durch gute Angebote dafür zu sorgen, dass die Besucher ihr Geld auch in der Stadt ausgeben. Im Tourismus sieht er die große Chance der Stadt. Es seien auch mal alte Zöpfe abzuschneiden.

In Calmbach will Mack den Lindenplatz als Schmuckstück des Ortes aufwerten. Als besonderen Schwerpunkt nannte er die Schulen: "Ende diesen und Anfang nächsten Jahres werden wir 2,5 Millionen in die Schulgebäude investieren, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen." Bei der Bildungspolitik forderte er aber auch eine klare Strategie des Landes: "Eine Reise ins Nirgendwo ist mit mir nicht zu machen." Darüber hinaus dürfe nicht nur Geld in die Ballungszentren fließen.

Dass die Einsetzung eines Schultes nicht immer ganz ernst sein muss, bewiesen Stadtfeger Claus Jocubeit mit seinem Querbesen sowie sein Bruder, Kuranlagenfeger Uwe Jocubeit, mit seinem Reisigbesen. Sie nahmen das Stadtgeschehen aufs Korn. Mutter Christa Jocubeit schrieb die Texte, Vater Dieter Jocubeit sorgte für den reibungslosen technischen Ablauf. Die Stadtkapelle unter der Leitung von Martin Koch umrahmte die Feier musikalisch.