Seit zehn Jahren gibt es eine Schulpartnerschaft zwischen Rastatt und Zagreb. Die Vernissage fand anlässlich des zehnjährigen Bestehens in der ehemaligen Landesakademie in Bad Wildbad statt. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Ausstellung über nicht alltägliche Schulpartnerschaft / Gymnasien in Rastatt und Zagreb

Bad Wildbad (cht). Mit einer interessanten Ausstellung im "Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung" (ZSL), Außenstelle Bad Wildbad, präsentiert das Ludwig-Wilhelm-Gymnasium Rastatt eine nicht alltägliche Schulpartnerschaft dieser Schule mit dem Lucijan-Vranjanin-Gymnasium in der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Sie besteht seit zehn Jahren. Zuerst einmal ging es um einen Sprachaustausch, dann jedoch vor allem darum, über den Tellerrand hinauszuschauen.

Bei ihren Aufenthalten in Zagreb lernten die Schüler aus Rastatt, neben der Projektarbeit "Land und Leute", eine für sie fremde Kultur und das kroatische Schulsystem kennen. Im Gegenzug nutzten die kroatischen Schüler den Aufenthalt in Rastatt unter anderem auch zur Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse.

Von den rund 300 Schülern, die an dem Austausch im Laufe eines Jahrzehnts teilnahmen, stehen auch heute noch viele von ihnen mit ihren Partnern in Verbindung. Bei den jährlichen Begegnungen in Zagreb (circa 800 000 Einwohner) und in Rastatt (etwa 50 000 Einwohner) entstand eine Vielzahl von Projekten (Fotogeschichten, deutsche Spuren in Zagreb, Kroatien in der EU, Erkundung von Museen, Brücken verbinden und Sehenswürdigkeiten), die in der Ausstellung dokumentiert werden.

Interviews geführt

Im Projekt "Integration und Migration, früher Gastarbeiter – heute Mitbürger!?" befragten die Schüler einerseits Kroaten, die in Deutschland einige Jahren lebten und dann wieder nach Kroatien zurückkehrten. Und andererseits Kroaten, die in Rastatt und im Murgtal weiterhin leben.

In den Interviews erhielten die jungen Leute Einblicke in Lebensgeschichten, welche die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in beiden Ländern widerspiegeln. Die Schüler lernten zu versehen, warum Menschen ihre Heimat verlassen beziehungsweise mit welchen Problemen sie dabei konfrontiert werden. Die Ergebnisse wurden für eine aufwendige Ausstellung aufbereitet, die von der Robert-Bosch-Stiftung aufgrund ihrer beispielhaften Qualität mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Dieses prämierte Projekt, wie auch die Ergebnisse der übrigen Projekte, werden nun in der ZSL-Außenstelle Bad Wildbad ausgestellt und gewähren einen interessanten Einblick in zehn Jahre Schüleraustausch mit Kroatien.

Birgit Bäuerle und Martin Kimmig sind die Initiatoren des Schüleraustausches.

Die Ausstellung ist bis 22. Juli während der Öffnungszeiten der ZSL-Außenstelle Bad Wildbad zu sehen.