Ein großer Seilkran und ein Radbagger eines österreichischen Forstunternehmens waren bei der Durchforstung im Bereich der "Marienruhe" im Einsatz. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldwirtschaftsjahr 2014 im Mittelpunkt

Von Markus Kugel

Bad Wildbad. Michael Conrad, Leiter des Fortsbezirks Calmbach der Abteilung Waldwirtschaft im Landratsamt Calw, informierte wieder einmal die Bad Wildbader Stadträte. Und zwar in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. Es ging diesmal um das Waldwirtschaftsjahr 2014 und den Ausblick auf 2015.

Der Forstdirektor erinnerte an die extrem anspruchsvollen Hiebe: Die schwierigen Arbeiten an der "Marienruhe" zu Beginn des Jahres und oberhalb des Meisterntunnels Ende 2014. Die Zeit dazwischen bezeichnete Conrad als "Gewaltakt Baumwipfelpfad". Wobei sich hier Revierförster (und Stadtrat) Andreas Wacker ganz besonders hervorgetan habe. In den vergangenen Jahren hat es keinen größeren Käferbefall gegeben. Insgesamt erwies sich der Holzmarkt erwartungsgemäß stabil. Das Erlösziel beim Verkauf wurde deutlich übertroffen (871 000 zu 815 000 Euro). Der Grund: Die Hälfte des Einschlags konnte zu den Höchstpreisen des ersten Halbjahres vermarktet werden, des Weiteren sind vom hochpreisigen Sortiment Fichten-/Tannenstammholz 15 Prozent mehr angefallen, als bei der Planung kalkuliert.

Das geänderte Verpachtungsverfahren für die städtischen Jagdbögen brachte im Übrigen einen Mehrerlös in Höhe von rund 13 400 Euro.

Für technische Dienstleistungen in Zusammenhang mit dem Baumwipfelpfad wurden etwa 16 500 Euro in Rechnung gestellt.

Das Betriebsergebnis 2014 beläuft sich auf circa 206 000 Euro (Plan: etwa 164 000 Euro). Ein Faktor für diese positive Bilanz war die Umstellung der ursprünglichen Planung: Nachdem der aufwendige und teure Seilkraneinsatz an der "Marienhöhe" wegen der verlängerten Tunnelsperrung von 2013 auf 2014 verschoben werden musste (wir berichteten), hat man zum Ausgleich kurzfristig die Prozessoraufarbeitung eines fichtenreichen Bestandes mit hohem Ertrag bei gleichzeitig sehr günstigen Aufarbeitungskonditionen eingeschoben.

Die Planung 2015 sieht auf der Basis eines Einschlags von 12 300 Festmetern ein Plus von rund 216 000 Euro vor. Genauer: Einnahmen in Höhe von circa 937 000 Euro, davon 875 000 Euro Holzverkauf; Ausgaben: etwa 721 000 Euro.

Während Jürgen Schrumpf (SPD) sich für eine bessere Wegeerhaltung aussprach, fragte Martin Keppler (CDU) nach, ob nicht der Hiebsatz erhöht werden könne, um mehr Geld in die Stadtkasse zu bekommen. Conrad erinnerte hierbei an den Zehnjahres-zeitraum. Lägen die Einschlagzahlen mal über dem geplanten Hieb, müssten sie danach wieder eingespart werden – oder der Vorrat verringere sich.