Beste Stimmung herrschte bei den "Sommererlebnis"-Interviews. Fotos: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Radio: Spaß beim "Sommererlebnis"

Beste Wetterverhältnisse herschten beim SWR4-"Sommererlebnis" auf dem Trinkhallenplatz im Bad Wildbader Kurpark.

Bad Wildbad (cht). "Wir wollen die Stadt und die Umgebung von ihrer besten Seite zeigen", betonten Winnie Bartsch und Bärbel Schlegel aus den SWR4-Studios Karlsruhe und Tübingen bei ihrer Begrüßung zahlereicher Gäste. Es gab Radio "zum Anfassen und Miterleben". Aber bevor es auf Sendung ging, waren die zahlreichen Hörer, die sich auf dem Trinkhallenplatz eingefunden hatten, aufgefordert an insgesamt sechs ganz unterschiedlichen Führungen teilzunehmen.

In gerade mal 90 Minuten ging es, entsprechend den Angeboten, angenehm im Schatten durch den Kurpark, zur Kaffeemanufaktur beim Bahnhof, zur Rossini-Seifenmanufaktur, mit der Bergbahn hoch hinauf auf den Sommerberg, zu den Thermalbädern Vital Therme und Palais Thermal, allerdings ohne zu baden, und schließlich für die Jüngsten zur Enzuferabsenkung, zum Matschplatz beim Schwanensee und zum Abenteuer-Spielplatz Räuberberg.

Alle waren begeistert von diesen Führungen und kehrten gegen 15 Uhr gut gelaunt wieder zum Trinkhallenplatz zurück, wo die beiden Moderatoren das dreistündige Radio- Programm eröffnet hatten.

Den Auftakt machte das in der Konzertmuschel musizierende Marcel Baluta-Ensemble. Dass Moderator Winnie mit dem für ihn ungewohnten Begriff "Forum König-Karls-Bad" zuerst Probleme hatte, amüsierte das Publikum.

Aufsehen erregt

Gesprochen wurde auch von den Interview-Partnern aus Bad Wildbad. Aufsehen erregte dabei Clara Schumann in dezenter schwarzer Robe des 19. Jahrhunderts, die 1859 zur Kur in Wildbad weilte. Lea Ammertal, Schauspielerin, Regisseurin, Musik- und Theaterpädagogin sowie Schriftstellerin, berichtete auf Nachfrage über Schumanns Leben und vor allem über ihren Aufenthalt im Schwarzwald-Kurort. Heimatgeschichte und historisches Hintergrundwissen vermittelte bei einem weiteren Interview Götz Bechtle, der beispielhaft beim Bau des "Neuen Bades" in den 1840er-Jahren aufzeigte, dass schon damals die geplanten Baukosten keineswegs eingehalten wurden.

"Gut duften Sie", meinte Schelgel beim Gespräch mit Simone Peters von der Rossini-Seifenmanufaktur.

Nächster Gesprächspartner nach "Happy Tango" vom Marcel Baluta-Ensemble war der katholische Hörfunkpfarrer Thomas Steiger aus Tübingen. Er stellte das Thema "Wasser" in den Mittelpunkt, entsprechend der direkt daneben fließenden Enz und den Thermalquellen.

In der zweiten Stunde des Nachmittagsprogramms, diesmal als Livesendung über die Studios Karlsruhe und Tübingen direkt zu den Radiohörern zu Hause, waren Bürgermeister Klaus Mack, Touristikchefin Stefanie Dickgiesser und Frank Rieg, Geschäftsführer des Staatsbades Interviewpartner.

"Duschen mit Thermalwasser genügt nicht", meinte Rieg, der nach der Wirkung des Wildbader Thermalwassers befragt wurde.

Zum Rossini-Festival befragt, meinte Dickgiesser, dass "Rossini in Wildbad" inzwischen nach mehr als 30-jährigem Bestehen, Gäste aus Nah und Fern anziehe – vor allem aus Italien, der Schweiz und Frankreich. Aber nicht nur Rossini locke Wildbad-Gäste an, sondern auch das gute musikalische Angebot des Marcel-Baluta-Ensembles.

Seit einiger Zeit gibt es im früheren Postamt gegenüber dem Bahnhof die "Kaffeemanufaktur", die Rolf Maisenbacher vorstellte.

Dass das Kurtheater nach jahrzehntelanger zweckfremder Pause inzwischen wieder in Betrieb ist, erklärte Gerd Müller, zweiter Vorsitzender des Fördervereins Kurtheater.

Martin Hohloch ist nicht nur Vorsitzender des Fördervereins Trinkhalle, sondern spielt auch bei den "Stubenjazzern" mit, welche die dritte Stunde des Nachmittags gelungen umrahmten. Hohloch berichtete Interessantes aus der Geschichte des 1934 fertiggestellten Gebäudes, das sich von der früheren Trink- und Wandelhalle inzwischen zum Kulturzentrum entwickelt hat.