Aus den oberen Stockwerken an der Fünf-Täler-Schule Calmbach erfolgte die Personenrettung über die Drehleiter der Feuerwehrabteilung Wildbad. Foto: Ziegelbauer

Jährliche Alarmübung im Schneetreiben. In Fünf-Täler-Schule geht es um Menschenleben.

Bad Wildbad-Calmbach - Blaulichter und schrille Martinshörner von sieben Feuerwehrfahrzeugen haben den Beginn der jährlichen Alarmübung der Feuerwehrabteilung Calmbach mit Unterstützung der Feuerwehrabteilung Wildbad und der Jugendfeuerwehr Bad Wildbad/Höfen signalisiert.

Und das am Geburtstag des Calmbacher Abteilungskommandanten und Einsatzleiters Gerhard Wurster, dem seine Feuerwehrkameraden nach Abschluss der gut einstündigen Übung mit "Happy Birthday" gratulierten. Bei der Übung waren insgesamt 40 Feuerwehr-Aktive und Angehörige der Jugendfeuerwehr im Einsatz.

Übungsobjekt war das mehrstöckige Schulhaus der Fünf-Täler-Schule an der Höfener Straße, in das die Calmbacher Feuerwehr seit dem Einbau der elektronischen Brandmeldeanlage im Rahmen weiterer Brandschutzmaßnahmen schon wiederholt, aber glücklicherweise nur mit Fehlalarmen gerufen wurde.

Kurz nach 19 Uhr wurde der Übungsalarm mit der Vorgabe "Brand im Technikraum" ausgelöst. Mit der Folge einer angenommenen starken Verrauchung des Treppenhauses, über das sich zehn im Gebäude befindliche Schüler, dargestellt von Angehörigen der Jugendfeuerwehr, nicht mehr ins Freie retten konnten. Nur etwa sieben Minuten nach der Alarmierung traf das Kommandofahrzeug mit der Führungsgruppe mit Abteilungskommandant Gerhard Wurster an der Spitze am angenommenen Brandort ein. Gefolgt von jeweils einem Löschfahrzeug der Abteilung Calmbach und der Höfener Feuerwehr mit einer Einsatzmannschaft der Jugendfeuerwehr. Das nachfolgende Tanklöschfahrzeug der Abteilung Calmbach positionierte sich auf der Höfener Straße an der breiten Treppe zum Schulgelände, um den Schulhof als Aktionsraum für die Drehleiter der Feuerwehrabteilung Wildbad frei zu halten und damit jegliche gegenseitige Behinderung auszuschließen, hat doch die Menschenrettung bei Brandeinsätzen absoluten Vorrang. Von der Höfener Straße aus unternahm die Feuerwehr mit dem mitgeführten Wasservorrat von 1200 Litern einen Schnellangriff, während parallel dazu ein in der Nähe befindlicher Hydrant "angezapft" wurde, der dann die weitere Wasserförderung absicherte.

Drehleiter nachalarmiert

Zwischenzeitlich waren von Stadtbrandmeister Tido Lüdtke die Drehleiter und ein weiteres Löschfahrzeug der Wildbader Abteilungswehr nachalarmiert worden und auch eingetroffen. Während die Drehleiter auf dem unteren Schulhof in Stellung gebracht wurde, positionierte sich das Wildbader Löschfahrzeug zwischen den beiden Gebäudekomplexen und damit zwischen dem Altbau und dem sogenannten Neubau. Die Menschenrettungen aus dem ersten Stockwerk des Schulhauses erfolgten über Steckleitern, die aus dem zweiten Geschoss über die Drehleiter. Erfolgreich war der Versuch, das große Drehleiterfahrzeug mit einem entsprechenden Lenkmanöver auf die Rückseite des Altbaus zu bringen, sodass von hier aus über den zweiten Rettungsweg Schüler aus dem Computerraum im Dachgeschoss geborgen werden konnten. Die angenommene Verrauchung des Treppenhauses wurde mit drei Hochleistungslüfter beseitigt.

Die Einsatzleitung lag bei Abteilungskommandant Gerhard Wurster, unterstützt von den beiden Abschnittsleitern Oliver Eder im hinteren Gebäudebereich und Thomas Günthner zur Koordinierung des Einsatzes der Atemschutzgeräteträger sowie von Rolf Morgeneier und Katharina Peschel. Aufmerksame Übungsbeobachter waren Lüdtke und Karl-Heinz Schwerdtle.

Ein besonderes Ereignis war die Hauptübung für die Jüngeren aus den Reihen der Jugendfeuerwehr wie etwa für Anna (11), Paula (14) und ihre Kameraden, die in den Übungsablauf miteingebunden waren und ein Strahlrohr bedienten. Stadtbrandmeister Lüdtke und auch Abteilungskommandant Wurster zeigten sich mit dem Übungsablauf zufrieden. Insbesondere auch mit der Löschwasserförderung, die im Bedarfsfall über einen weiteren Hydrant in der Nähe oder notfalls auch über eine größere Distanz von der Kleinenz her hätte noch verstärkt werden können.