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Gemeinderat bringt Sanierung auf den Weg. Planungsleistungen werden ausgeschrieben.

Bad Wildbad - "Das Freibad hat höchste Priorität", sagte Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Einstimmig beschlossen die Stadträte, die Sanierungsplanung für das Freibad in Auftrag zu geben.

Nach der Schließung des Hallenbades und den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie sei klar geworden, dass es beim Hallenbad keine kurzfristige Lösung geben werde. Auch die Sanierung des Freibades wurde in dem Gutachten erwähnt. Die Kosten liegen nach ersten Schätzungen bei rund fünf Millionen Euro. "Wir wussten, dass auch am Freibad was zu tun ist", sagte Mack. Um die Freibadsaison 2018 sicherstellen zu können, seien die dringendsten Auflagen des Gesundheitsamts umgesetzt worden.

Der Bürgermeister stellte noch einmal die Ergebnisse des Gutachtens vor. So wiesen beide städtische Bäder erheblichen Sanierungsbedarf auf. Aufgrund der Marktsituation in der Region seien weder ein Frei- noch ein Hallenbad zwingend erforderlich, aus lokaler Sicht aber wünschenswert. Die günstigste und schlüssigste Variante wäre eine Mitnutzung eines Bewegungsbeckens in der angedachten neuen Therme im Rahmen des Projekts "Staatsbad 4.0".

Der Arbeitskreis, der sich mit der Zukunft der Bäder in Bad Wildbad beschäftigt, gab seine Empfehlung ab, die Mack vortrug. Ein Vorteil sei, dass die Sanierung des Freibades in Abschnitten erfolgen könne. Nachdem das Projekt "Staatsbad 4.0" die günstigste Variante sei, solle dieser Weg weiterverfolgt werden. "Das Land ist beim ›Staatsbad 4.0‹ relativ weit in der Planung", sagte Mack. Das Finanzministerium habe den Vorschlag der Stadt bereits in seine Machbarkeitsstudie aufgenommen.

Für den Fall, dass der neue Badekomplex im Neuen Eberhardsbad nicht verwirklicht werde, sollen in der Sanierungsplanung für das Freibad die Möglichkeiten Traglufthalle und Neubau eines Hallenbads am Freibad berücksichtigt werden.

"Allein die Sanierung des Freibads ist für die Stadt ein enormes Projekt. Wir können 2019 nicht alles machen", so der Schultes im Hinblick auf die weiteren wichtigen Themen, die auf der städtischen Agenda stehen, wie Schulsanierungen, der Ausbau des schnellen Internets oder auch die Stadt- und Straßensanierungen. Die Stadt müsse sich bewusst sein, dass bei einer Investition in das Freibad andere Projekte zurückgestellt werden müssten, so Mack, der anfügte: "Wir müssen an unsere Verschuldung denken."

Andere Projekte müssen zurückgestellt werden

Sabrina Theurer-Bott (CDU) sagte, dass die Zahlen des Gutachtens geholfen hätten, eine Entscheidung zu finden. Außerdem sei der Blick von außen wichtig gewesen. Wichtig sei jetzt, dass die Planung schnell beauftragt werde.

Ursula Jahn-Zöhrens (SPD) bemängelte, dass manche Zahlen des Gutachtens zu global seien. So würden die genauen Zahlen für die Technik fehlen. Sie forderte, dass bis zur Einbringung des Haushalts 2019 belastbare Zahlen vorliegen. Dennoch müsse man mit allen Mitteln versuchen, das Freibad zu erhalten und 2019 offen zu halten.

"Der Erhalt des Freibads steht nicht infrage", sagte Rita Locher (FVW/FDP). Dennoch dürfe man die Pflichtaufgaben wie die Sanierung der Schulen und die Digitalisierung nicht vergessen. Die Sanierung könne nur in kleinen Abschnitten erfolgen. Und auch sie sagte: "Andere wichtige Projekte müssen zurückgestellt werden."

Mack regte an, den genauen Zeitrahmen mit den Planern zu besprechen. Auch solle klar sein, welche Mittel wann in den Haushalt eingestellt werden müssten. Die Stadträte stimmten diesem Vorschlag einstimmig zu.

Im nächsten Tagesordnungspunkt ging es dann um die konkrete Ausschreibung der erforderlichen Planungsleistungen. Der neue Stadtbaumeister Volkhard Leetz gab einen kurzen Überblick über die notwendigen Sanierungsmaßnahmen. So sei der Denkmalschutz beim Schwimmbadgebäude ein sehr komplexes Thema. Zudem müsse die Technik und eventuell das Becken saniert werden.

Im ersten Schritt geht er von Kosten in Höhe von drei Millionen Euro aus. Der gesamte Planungsaufwand betrage circa 25 Prozent der Gesamtsumme, also rund eine Million Euro.

Es gehe darum, dass überhaupt Summen in den Haushalt eingestellt werden, sagte Bruno Knöller (SPD). Er hofft dabei, dass die "Finanzgeschichte hoffentlich schlimmer aussieht, als sie in Wirklichkeit ist." Schließlich stünden in dem Gutachten auch "abenteuerliche Dinge", wie etwa die Sanierung des Parkplatzes.

Auch bei der Ausschreibung stimmten die Stadträte einstimmig zu.