Die Arbeiten am Baumwipfelpfad werden am 27. April abgeschlossen sein. Foto: sb

Stück um Stück geht’s voran. Ab 27. April geht es aus höchsten Höhen schnell bergab.

Bad Wildbad - Nicht jeder wohnt im Verbreitungsgebiet des Schwarzwälder Boten oder schaut vor der Anfahrt ins Internet: Deshalb musste sich an den sonnigen April-Tagen aufgrund der Schließung des Baumwipfelpfads bis 26. April wegen des Baus der Rutsche im Turm (wir berichteten) mancher Besucher enttäuscht mit einem Spaziergang auf dem Sommerberg begnügen.

Die zwei Frauen aus Kapfenhardt mit ihren beiden Kindern – eines davon auf dem Dreirad, was ja auf der sanft steigenden Strecke kein Hindernis gewesen wäre – nahmen es gelassen: "Wir haben ja nicht so weit, sind wenigstens Bergbahn gefahren und kommen wieder."

Den Zugang verschließt – wie sonst außerhalb der täglichen Betriebszeiten – seit 13. April das Gittertor dauerhaft. Im Turm arbeiten fleißig Baustellen-Chef Andreas Waidlich und seine zwei Kollegen.

Drinnen liegen die am starken Metall-Masten in der Mitte zu verankernden Querstreben. Auf diese werden die leicht gebogenen, jeweils 450 Kilo schweren Rohre aufgelegt und aneinandergeschraubt.

Dies alles ist nicht gerade einfach. Zunächst war ein Stück des Laufstegs im unteren Teil des Turms zu entfernen und eine Zufahrt zu öffnen. Mit einem speziellen, schweren Transport-Gerät werden die draußen lagernden, in Plastikfolie verpackten Rutschen-Teile einzeln hereintransportiert. Zwei Mann binden das Rutschenrohr – des Gleichgewichts wegen – sauber in der Mitte an ein Seil. Mit Motorkraft wird es nach oben gezogen.

Gebaut werden muss Stück um Stück – von oben. Deshalb fahren die beiden bisher unten arbeitenden Männer mit einer Hebebühne in luftige Höhen. Der dritte Mann steuert dort mit einem Seil das ankommende Teilstück in die zum Anfügen richtige Richtung. Jetzt wird an mehreren vorgebohrten Stellen Rohr an Rohr geschraubt. Die Plastikhülle hat man deshalb vor dem Hinaufziehen an einer Seite geöffnet. Die Kunstoffhülle wird entfernt, und das Material glänzt silbern im Sonnenschein.

"Bleiben Sie unter dem Laufsteg zum Fotografieren", ermahnte Waidlich vor dem Hochfahren. Denn von dort oben wirke eine herabfallende Schraube wie ein Geschoss.

Wenn am 27. April alles fertig ist und der Baumwipfelpfad wieder geöffnet wird, dann kann von der Plattform etwas unterhalb des Rundgangs am oberen Ende des Turms mit Karacho der Weg zur Ausgangsebene angetreten werden. Die Rutschenden sitzen, mit Ausnahme im Auslauf am Ende, dann voll im Rohr. Abstürzen kann also niemand. Aber ein wenig Mut gehört wohl dennoch zu der Rutschpartie aus schwindelnder Höhe.