Das Jugendsinfonieorchester Altensteig spielte in der Trinkhalle Werke von Antonín Dvorák und George Gershwin. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendsinfonieorchester Altensteig musiziert auf Einladung des Lions Club in der Trinkhalle / Umfangreiche regionale Hilfe

Bad Wildbad. Das Jugendsinfonieorchester, eine Kooperation zwischen dem Christophorus Gymnasium und der Musikschule Altensteig, spielte gemeinsam mit dem Kammerorchester Altensteig in einer sehr gut besetzten Trinkhalle in Bad Wildbad.

Das Orchester unter der souveränen Leitung von Jutta Hay war auf Einladung des Lions Club Bad Wildbad gekommen. Für 2016 ist eine Reise zum französischen Partnerclub in Toul geplant. Dort will das Jugendsinfonieorchester gemeinsam mit dem Chor des Maria-von-LindenGymnasiums Calw ein großes Werk aufführen.

Dank des guten Zusammenspiels der ersten Geigerin Geneva Schall mit Dirigentin Jutta Hay durfte das Publikum im ersten Stück des Abends in die mexikanische Klangwelt des zeitgenössischen Komponisten Arturo Márquez eintauchen. Seine Komposition Danzón Nr. 2 machte Márquez weltberühmt. Verführerisch gestalteten die Altensteiger Schüler den Klang, um dann ein wahres Feuer an südamerikanischer Leidenschaft ins Publikum zu schicken.

Kurz durchatmen konnte man bei der charmant vorgetragenen Musicaladaption "Fiddler on the Roof", auch bekannt unter dem Namen "Anatevka". Die Bläsersinfonietta unter Leitung von Wolfgang Mücke verbreitete das jiddische Flair des Musicals mit großer Spielfreude.

Die "Rhapsody in Blue" ist eine der bekanntesten Werke des US-amerikanischen Komponisten George Gershwin und eine Riesenherausforderung für Solisten und Orchester.

Das Stück, 1924 zum ersten Mal in New York uraufgeführt, verbindet moderne Spieltechniken, klassische Ansätze und Jazz zu einem einzigartigen Werk.

Schon den berühmten Beginn der Rhapsodie, der sagenumwobene Klarinettenlauf, der in einem Glissando zum ersten Einsatz des Orchesters führt, gelang Klarinettist Josef Stritt stilsicher und äußerst geschmackvoll.

An diesem Abend durfte Bad Wildbad den jungen Abiturienten Glen Daly erleben, der auswendig spielend, eine Solopassage nach der anderen meisterte. Mit einer Leichtigkeit, die einen oft vergessen ließ, dass es sich hier nicht um Improvisationen handelt, sondern alles genau notiert ist. Besonders dieser Aspekt des Jazz, den Gershwin immer wieder betont, muss locker und nicht zu klassisch dargestellt werden.

Daly, der außerdem Mitglied der Christophorus-Kantorei Altensteig ist, Bundespreisträger "Jugend musiziert" im Fach Gesang und gerade sein Musikabitur mit Bravour bestanden hat, ist an diesem Abend auf sehr sympathische und unaufgeregte Weise der Held, den diese Aufgabe braucht. Bescheiden bedankt er sich bei Publikum und Orchester.

Bei Antonín Dvoráks berühmter Sinfonie "Aus der Neuen Welt" forderte Jutta Hay ihrem Orchester nochmal einmal alles ab. Äußerst konzentriert ging die Dirigentin an das große viersätzige Werk, in welchem große Gegensätze an Dynamik, Tempo und Klangfarben dargestellt werden müssen. Jede Instrumentengruppe hatte ihren großen Auftritt, dem das Publikum, eben weil sehr vertraut, entgegenfieberte. Holzbläser, Hörner, Streichergruppen, Schlagwerk, das gesamte Blech – alle erfüllten ihre Aufgabe: der Musik zu dienen. Das dies an diesem Abend so glänzend gelang, dankte das Publikum mit nicht enden wollendem Applaus.

Der Lions Club Bad Wildbad hat sich zum Ziel gesetzt, mit den Einnahmen aus seinen Aktivitäten neben der Unterstützung weltweiter gemeinsamer Aktionen regional Hilfe für Bedürftige zu leisten, die Gewalt- und Drogenprävention zu fördern, an der Verbesserung der Ausbildungschancen für Jugendliche mitzuwirken, Ganztagesschülern regelmäßiges Mittagessen zu ermögliche, körperlich geschädigten Personen unbürokratisch Hilfe zukommen zu lassen und durch Verbindung zum französischen Partnerclub zu einem besseren Verständnis zwischen den Völkern beizutragen.