Ohne feste Backenbindung ist ein sicheres Fahren mit den Fassdauben recht schwierig. Foto: Schwarzwälder-Bote

Auch weniger Besucher beim Fassdaubenrennen

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Ein Aufatmen gab es am Sonntagmorgen bei den Verantwortlichen der Skizunft Wildbad. Hatte es doch in der Nacht ein paar Zentimeter geschneit, sodass dem traditionellen Fassdaubenrennen am Nachmittag nichts mehr im Wege stand.

Mit dem ausreichenden Schnee waren die Zuständigen zufrieden, nicht jedoch mit der Teilnehmer- und der Besucherzahl. Hatte man doch bei früheren Fassdaubenrennen – einem einmaligen Spektakel in Deutschland – Zuschauermassen, die (damals) mit der Bergbahn und den vorhandenen Parkplätzen fast nicht bewältigt werden konnten. Dazu kam, dass im vergangenen Jahr aus Schneemangel kein Rennen gab, und deshalb auch die Motivation für manche Kinder und Jugendliche fehlte.

Spaß machte es den Teilnehmern auch dieses Mal wieder. Auch wenn der Schnee ziemlich pappig war und trotz gut gewachster Dauben die Stollen darunter bei manchen ein flottes Rutschen erheblich erschwerten.

Nach dem Start gab es für einige einen kräftezehrenden Aufstieg, dann ging’s in die "Loipe" rund um die Skihütte und den Jugend-Bikepark, um schließlich in die Abfahrt mit Schanzensprung zu münden.

Wie berichtet sind die Fassdauben nur mit Riemen an den Schuhen befestigt – ohne feste Bindung, und damit ist eine Führung wie beim Ski ziemlich erschwert. Einer der Teilnehmer meinte über seine Dauben: "Die Dinger eiern immer so ..!" Diese Problematik zeigte sich natürlich besonders beim Sprung über das Schänzle, das von den ganz Vorsichtigen "überschritten" wurde. Kein Wunder bei 30 Zentimeter Höhe. Aber auch dies war erlaubt, Hauptsache man kam ins Ziel – ob auf den Dauben oder auf dem Hosenboden, auch nur mit einer Daube am Fuß, all das spielte keine Rolle.

Schneeverhältnisse gerade noch ausreichend

Viel Gelächter gab es über außergewöhnliche Stürze, viel Beifall für tolle Schanzensprünge und rasche Abfahrten ohne Sturz. Man konnte durchaus erkennen, wer zuvor geübt hatte, und wer sich so nach Lust und Laune gerade rasch ein Paar Fassdauben ausgeliehen hatte – sozusagen mit dem Hintergedanken, das dürfte kein Problem sein.

Alle kamen ohne Unfall und in unterschiedlichem Tempo ins Ziel, das wegen der gerade noch ausreichenden Schneeverhältnisse von unten in den oberen Teil des Skihangs verlegt worden war.

Da es diesmal nur etwa 40 Teilnehmer waren, konnte bei der Skihütte die Siegerehrung früher erfolgen.

Bürgermeister Klaus Mack, der ebenso wie seine Kollegin aus Enzklösterle, Petra Nych, beim Rennen zugeschaut hatte, freute sich in seiner kurzen Ansprache, dass der Schnee für die Wildbader Traditionsveranstaltung trotz aller Bedenken ausgereicht habe. Er dankte der Skizunft für ihr Engagement zum Gelingen dieses einmaligen Rennens.

Bei der Preisverteilung gab Rainer Kembügler am Mikrofon humorvoll die Ergebnisse bekannt. Barbara Bott organisierte und leitete die Veranstaltung. Zusammen mit Skizunftvorsitzendem Marcus Eisele überreichte sie Urkunden und die von einer Reihe von Betrieben gestifteten Preise, bevor sich die Ersten zum Siegerfoto aufstellten. Schnellster Läufer war übrigens Philipp Hettich vom Bauwagen Ottenbronn, der die Strecke in 3,38 Minuten absolvierte, während die Langsamsten die dreifache Zeit benötigten.

Hettich gehörte auch zur Siegermannschaft (15,12 Minuten), welche die Mannschaft der Skizunft auf den zweiten Platz (18,02) verwies.

"Im nächsten Jahr wieder," meinte abschließend Eisele und lud zum Fassdaubenrennen am 24. oder 31. Januar 2016 ein.