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160 Touristiker und Gastgeber auf neuer Attraktion. Erwartungen sind groß. Mit Video

Bad Wildbad - Der Touristiker-Tag war ein echter Härtetest für die neue Hängebrücke auf dem Bad Wildbader Sommerberg. Neben dem Gang über die wackelige Brücke konnten die 163 angemeldeten Touristiker aus dem Enztal und der gesamten Region eine Fahrt mit der Bergbahn und den Baumwipfelpfad genießen.

Eingeladen hatte die Bad Wildbader Tourismus GmbH und deren Noch-Geschäftsführer Stephan Köhl freute sich über 163 Anmeldungen für diesen Tag. Eingeladen waren die sogenannten "Multiplikatoren", also die, die ihre gemachte Erfahrung an andere weitergeben können. Dazu gehörten neben den Tourismusmitarbeitern aus der näheren und weiteren Umgebung auch die Gastgeber, also Hoteliers oder Vermieter von Ferienwohnungen, aus dem Oberen Enztal.

Nach der Fahrt mit der Sommerbergbahn ging es für die große Wandergruppe zur Hängebrücke "Wild Line". Und während die Arbeiter noch fleißig am Kassenhäuschen und dem umliegenden Gelände werkelten, folgte hier die offizielle Begrüßung durch Köhl. "Zu Wolf und Fußball-WM sage ich jetzt nichts", so Köhl und begrüßte die Gäste, auch aus Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg. Ein besonderer Gruß ging an die Schwarzwald Tourismus GmbH (STG), die den Touristikertag für einen Mitarbeiterausflug nutzten und mit 29 Personen anreisten.

"Vor einigen Jahren haben wir begonnen, den Sommerberg zum Thema Natur neu zu erschließen", sagte Bürgermeister Klaus Mack und verwies auf die Sanierung der Sommerbergbahn, die kurz vor der Schließung gestanden habe, den Bau des Baumwipfelpfades, den Märchenweg und natürlich die Hängebrücke. Mack sagte, dass jedes zusätzliches touristisches Angebot die Region und das ganz Land Baden-Württemberg stärke: "Je mehr Attraktionen wir haben, desto mehr profitieren alle davon", da die Gäste mittlerweile sehr mobil unterwegs seien.

Barbara Sand, die Vertriebsleiterin der Wild Line GmbH, gab einen Überblick zur Hängebrücke. Man sei voll im Zeitplan, lediglich bei den Kassenautomaten und Eingängen gebe es noch leichte Verzögerungen. "Wir lassen Sie über den Notausgang rein, damit keiner im Drehkreuz hängen bleibt", sagte sich lachend. 380 Meter lang sei "dieses wunderschöne Bauwerk" und die Besucher hätten von "jedem Punkt eine tolle Sicht". Und sie forderte alle auf, sich zu trauen, über die Brücke zu gehen: "Heute gibt es kein Schisshäsleprogramm".

Angespannte Gesichter

Und so war es dann auch, alle trauten sich und wagten den Gang über die Brücke – wenn auch bei manch einem das Gesicht deutlich angespannt war. Und bei so vielen Menschen merkte man die Besonderheit dieser Brücke schnell: Es schwankte und wackelte recht kräftig und so mancher fühlte sich "wie wenn man einen in der Krone hätte". Einig waren sich am Ende aber alle: Eine tolle Erfahrung, die "aber nicht jeder machen kann".

Angst haben musste im Übrigen keiner der Besucher, auch wenn circa 160 Gäste gleichzeitig auf der Brücke waren. "600 Leute gehen drauf", sagte Sand. Gleichzeitig wohlgemerkt.

Begeistert zeigte sich auch STG-Geschäftsführer Hansjörg Mair: "Ich fand es gut, es war ein schönes Erlebnis, aber auch eine wackelige Angelegenheit." Die Wild Line sei eine innovative Geschichte. Genau solche Innovationen und mutige Schritte brauche es, um den Tourismus voranzubringen. Die Hängebrücke sein ein Baustein eines Mosaiks.

Nach dem Gang über die Wild Line und zurück nutzten viele Gäste die Möglichkeit, auch den Baumwipfelpfad zu besuchen und – in geführter Gruppe oder für sich alleine – zu entdecken. Bei der Führung, die René Bukenberger leitete, erfuhren die Touristiker und Gastgeber viel Interessantes über die Geschichte, den Unterschied zwischen Tannen und Fichten – und warum der Fichtenzweig auf der "Tannenzäpfle"-Flasche doch kein Fehler ist: Denn die Fichte wird auch Rottanne genannt.