Gundula Neher, Manfred Preuss und Holger Frey präsentieren die Adventsfenster. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachtszeit: 24 Fachhändler bieten im Dezember Aktionen / Um 11 Uhr wird neues Fenster geöffnet

Wer kennt es nicht, das leidige Thema Weihnachtsshopping. "Insbesondere in der Vorweihnachtszeit sind die Innenstädte der Ballungszentren regelrecht überlaufen, so dass der Wunsch nach einer besinnlichen Weihnachtszeit mehr als verständlich wird", urteilt Holger Frey, Inhaber des gleichnamigen Modegeschäftes in Bad Wildbad.

Bad Wildbad. Als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Einzelhandel weiß er darüber zu berichten, dass es oftmals nur Kleinigkeiten sind, die den Wohlfühlfaktor und das Kauferlebnis positiv beeinflussen. Daher ist es ihm ein besonderes Anliegen, Gäste zum Shoppen in die Kurstadt an der Enz zu locken. Unter dem Motto "Fahr nicht fort, kauf im Ort" waren in den vergangenen Jahren bereits mehrere erfolgreiche Initiativen, wie zum Beispiel die verkaufsoffenen Sonntage, veranstaltet worden. Was jedoch noch fehlte, war eine besondere Attraktion zur Weihnachtszeit.

Service vor Ort entscheidet

Seit 2013 begeistert der historische Weihnachtsmarkt im Kurpark von Bad Wildbad. Jahr um Jahr beweisen steigende Besucherzahlen, dass eine zauberhafte Winteratmosphäre ohne Fahrgeschäfte und Rummel entstehen kann und beeindruckende Illuminationen zur Entschleunigung beisteuern. Mit seiner Idee gewann Manfred Preuss, Vertreter der Eigentümer des Johanneshauses und der Johannesklinik, vor sechs Jahren die Touristik und die Stadtverwaltung als Mitorganisatoren und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Netzwerker auch 2018 als Impulsgeber für den "Wildbader Adventskalender" zu benennen ist.

Mit seiner neuen Idee soll ein Adventskalender als Zeitmesser nicht nur die verbleibenden Tage bis Heiligabend veranschaulichen, sondern darüber hinaus Kindern ebenso wie Erwachsenen täglich eine neue Überraschung in den Einzelhandelsfachgeschäften und gastronomischen Betrieben in Bad Wildbad bieten. Während Thomas Mann in seinen Buddenbrooks einen selbst gebastelten Abreißkalender schildert, um die restlich verbleibenden Tage zum Weihnachtsfest zu zählen, wählte Preuss ein für den Schwarzwald weitaus besser geeignetes Material. Aus Holz entstanden 24 Fenster mit Klapptüren. "Rund zehn Personen haben über die Arbeitstherapie im Johanneshaus die 40 mal 60 Zentimeter großen Adventsfenster angefertigt", so Preuss. Seit Montag sind nun die roten Adventsfenster einsatzbereit, um in 24 Einzelhandelsfachgeschäften aufgestellt zu werden.

Gundula Neher von Blumen Schober ist die Vorfreude darüber geradezu ins Gesicht geschrieben: "Wir sind stolz darauf, dass sich so viele unterschiedliche Betriebe an dieser Aktion beteiligen", erklärt die zweite Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft. Sie ist begeistert von den Einsatzmöglichkeiten des Adventsfensters. Ob Hotel, Juwelier, Restaurant, Bäckereifachgeschäft, Kaffeehaus oder Kaffeerösterei, Blumen-, Mode- oder Schuhhaus, Getränke- oder Schwarzwaldladen, Manufakturbetrieb oder Gärtnerei, die bunte Mischung bietet Vielfalt und darüber hinaus neue Ansatzpunkte, um Kunden kreativ anzusprechen.

Die teilnehmenden Betriebe haben in ihren Auslagen nicht nur das Adventsfenster platziert, sondern sich auch etwas Besonderes für ihre interessierten Kunden ausgedacht. "Es lohnt sich, durch Bad Wildbad zu schlendern, denn täglich wird um 11 Uhr ein neues Fenster geöffnet", so Frey, der von besonderen Verköstigungen, Workshops, Mitmach-Aktionen oder individuellen Beratungen bei Fachgeschäften spricht, aber die konkreten Aktionen noch nicht benennt, denn schließlich sollen die neugierigen Interessenten kommen, sehen und staunen. Eine Liste der teilnehmenden Betriebe liegt öffentlich in der Touristik in Bad Wildbad aus und gibt mit der darauf vermerkten Fensternummer zugleich den passenden Hinweis, wo und an welchem Tag das Fenster geöffnet wird.