Junge Autofahrerin übersieht Kolonne. Notruf-Alarmierung scheitert an mangelnden Ortskenntnissen.
Bad Teinach-Zavelstein-Kentheim - Unfreiwilliger Crash-Test für gleich drei Volkswagen mit einer Verletzten: Am frühen Mittwochabend versuchte eine junge Autofahrerin auf der Bundesstraße 463 von Wildberg kommend kurz vor dem Ortseingang von Kentheim mit ihrem VW Golf zu wenden.
Dabei übersah sie allerdings eine nachfolgende Auto-Kolonne. Das erste Fahrzeug, ein VW Passat ebenfalls aus dem Kreis Calw, erwischte den Golf mit voller Wucht vorne links am Kotflügel und schleuderte den insgesamt mit zwei Frauen besetzen Wagen nach rechts von der Fahrbahn. Ein nachfolgender VW Touran aus München konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und touchierte bei der folgenden Vollbremsung noch den vor ihm fahrenden Passat. Die Fahrerin des Golfs erlitt bei dem Unfall einen Schock und musste vom sofort herbeigerufenen Rettungsdienst ins Krankenhaus nach Calw transportiert werden. Ihre Beifahrerin und die weiteren Unfallbeteiligten blieben unverletzt.
Kleine Notiz am Rande: Zeugen, die den Unfall beobachtet hatten und daraufhin die 110 wählten, konnten dem Polizeibeamten auch nach mehreren Anläufen nicht klar machen, wo sich der Unfall ereignet hatte. Mit der Beschreibung "B 463" und "vor Ortseingang Kentheim aus Fahrtrichtung Wildberg kommend", konnte der Mann am Notruftelefon nichts anfangen. Mangels Ortskenntnis suchte er mit seiner Software offenbar rund um Karlsruhe und Baden-Baden nach dem Unfallort. Notrufe werden seit neuestem zentral bis in die Polizeidirektion nach Karlsruhe durchgestellt.
Erst als ein Zeuge mit besonderem Wissen direkt Polizei und Rettungsdienst in Calw unter deren direkten Rufnummern verständigte, waren die Helfer innerhalb weniger Minuten vor Ort. Offenbar gibt es beim Personal der Notrufzentrale in Karlsruhe noch erheblichen Schulungsbedarf zum Thema Straßenverläufe und Orte der Region in ihrem Einzugsgebiet.