Der einsturzgefährdete Mauerabschnitt am historischen Friedhof in Zavelstein soll noch in diesem Jahr saniert werden. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Erster Abschnitt am Gotsacker soll noch dieses Jahr in Angriff genommen werden

Abstützungen zeigen, dass die Mauer am historischen Friedhof in Zavelstein marode ist. Noch in diesem Jahr wird der erste Abschnitt des sogenannten Gotsackers saniert.

Bad Teinach-Zavelstein. Vor den Sommerferien vergab der Gemeinderat den Auftrag an die ortsansässige Steinwerkstatt von Wolf-Stefan Reiser, der das wirtschaftlichste von insgesamt fünf Angeboten eingereicht hatte.

"Die Sanierung erfolgt dann ab dem Spätsommer, wenn dadurch keine Lebensräume von Pflanzen und Tieren in der Mauer beeinträchtigt sind", sagte Bürgermeister Markus Wendel. Die Abteilung Naturschutz des Landratsamtes wird zusammen mit der "werkgruppe gruen" das Mauerwerk erkunden.

Historische Einfassung unter Denkmalschutz

Die Kosten für die Sanierung des ersten Abschnitts der aus dem Jahr 1569 stammenden Mauer werden mit 53 100 Euro beziffert. Da die historische Einfassung unter Denkmalschutz steht, muss dafür eine spezielle Mörtelsorte verwendet werden, um die Standsicherheit wieder herzustellen. Für die Finanzierung erhielt die Stadt Bad Teinach-Zavelstein vom Landesdenkmalamt einen Zuschuss in Höhe von 24 000 Euro. "Dieser ist aber für beide Sanierungsabschnitte zusammen gewährt worden", berichtete Wendel. Er sei aufgrund der Entwicklung zuversichtlich, dass im kommenden Jahr dann auch eben das andere Teilstück der Mauer instandgesetzt werden könne.

Der Gotsacker ist ein Kleinod in Zavelstein, das vor fünf Jahren zu einer Stätte der Erinnerung für das Kirchspiel Zavelstein sowie für das Bestattungswesen und die Volksfrömmigkeit früherer Tage wurde. Grabsteine aus der Vergangenheit zieren die Anlage, ein "TrostWortBaum" wurde geschaffen und in der früheren Aussegnungshalle wurde eine Dauerausstellung ins Leben gerufen, in der zahlreiche Exponate den Wandel des religiösen Umgangs mit Trauer und Gebet darstellen. Klaus Pichler hatte zusammen mit dem Arbeitskreis Heimatgeschichte das Projekt umgesetzt, an dem die Stadt sich ebenfalls finanziell beteiligte.