Die Schlepper aus mehreren Jahrzehnten lieferten Stoff zum Fachsimpeln beim Oldtimer-Treffen in Rötenbach. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobby: Schützenhaus-Hocketse mit Oldtimer-Treffen / 35 Modelle bei Motorsägen-Ausstellung

Der Schützenverein hatte wieder zu seiner traditionellen Schützenhaus-Hocketse mit Oldtimer-Treffen geladen. Dabei waren Raritäten aus Land-, Forst- Kommunaltechnik, aber auch aus der Auto- und Motorrad-Szene.

Bad Teinach-Zavelstein-Rötenbach. Trotz Konkurrenz durch umliegende Veranstaltungen konnten die Verantwortlichen beim SV Rötenbach zufrieden sein.

Einer der Höhepunkte war die Motorsägen-Ausstellung von Roland Pfizenmaier. 35 Modelle vom Baujahr 1959 bis heute, darunter auch Typen aus den ehemaligen Ostgebieten und Russland hatte der Rötenbacher mitgebracht. "Das ist nur knapp die Hälfte meiner Sammlung", so Pfizenmaier, der auch noch diverse Schlepper und Motorräder besitzt.

Die Sammelleidenschaft ist das eine, die andere ist seine technische Begabung und das Wissen um die Raritäten. "Ich richte alles selber", erklärte Pfizenmaier, und wer ihm zuhört, kommt schnell zu der Überzeugung, dass er jeden Kolbenring seiner Sammelstücke kennt.

Preise für Fahrzeuge erreichen ein Hoch im Internet

Das Treffen von Schlepper- und Traktorenfreunden erlebt gerade eine Hochzeit. Die Preise für Oldtimer aller Art gehen im Internet durch die Decke, uralte "Schrotthaufen" werden zu Werten. Es hat sich eine Szene entwickelt, die über Ersatzteile, Originalfarben, Aufkleber und T-Shirts bis zum Fachbuch alles hervorbringt. 50, 60, 70 Jahre alte Geschichten werden neu aufgelegt.

Aufstieg und Niedergang von Markenfabrikaten wie Lanz und Hannomag, längst verschwundene Typen wie Güldner oder Fahr, und dass Porsche einmal neben Sportwagen wunderschöne – und sehr solide – rote Schlepper baute, ist auch nur noch unter älteren Generationen bekannt. In Rötenbach waren auffallend viele Fahrer vor Ort, die nicht einmal halb so alt waren wie ihre fahrbaren Untersätze.

Unter denen befand sich ein Allgäuer Schnellläufer Typ R 22 aus dem Jahre 1949 von Manuel Rau aus Straubenhardt, Jens Bauer aus Würzbach war mit einem schön gerichteten MAN 2 F1 mit 14 PS Baujahr 61, Alfred Weinmann aus Sommenhardt mit einem Lanz Typ 1616 mit 16 PS aus dem Jahr 1958 vor Ort.

Vier Jahre älter das "Dieselross" von seinem Kollegen Kurt Storz, an dem man die Entwicklung der Schleppermarke "Fendt" zur heute technisch besten – aber auch teuersten "Nobelmarke" der Landwirtschaft noch nicht erkennen konnte.

An einem Kramer "Allesschaffer" aus dem Jahr 1939 war an der angebauten Schwung- und Riemenscheibe zu sehen, dass in diesem Zeitfenster die Maschinen auch als stationäre Antriebsstation – unter anderem für Dreschmaschinen – arbeiten mussten.

Musikalisch umrahmt vom Musikverein Bad Teinach-Zavelstein entwickelte sich ein unterhaltsames Treffen. Bei der Prämierung konnte Oberschützenmeister Willi Waidelich die Schlepperfreunde Sommenhardt als stärkste Gruppe auszeichnen, die mit Richard Nonnenmann (Jahrgang 1941) auch den ältesten Fahrer mitgebracht hatte. Die weiteste Anreiste hatte Jörg Franz aus Glatten mit einer "Zündapp" auf sich genommen.