Kapazitäten gesprengt - jetzt reagiert Rathaus. Provisorium verschafft Linderung.
Bad Teinach-Zavelstein - Auf dem Parkplatz beim Bad Teinacher Freibad tummelten sich an den vergangenen Wochenenden zahlreiche Wanderfreunde. Das sprengte die Kapazität des Platzes doch deutlich. Das Rathaus hat jetzt reagiert und eine Wiese umgestaltet.
Ein Wanderweg ist im Grunde ja durchaus etwas Schönes und Wünschenswertes. Zumindest für diejenigen, die Freude daran haben, ausgedehnt durch Flora und Fauna zu marschieren. Einen solchen, sogar prämierten, Wanderweg gibt es nun seit einiger Zeit in Bad Teinach. "Der Teinacher" heißt der 11,5 Kilometer lange Pfad, der sich rund um die Stadt Bad Teinach schlängelt und dabei auch die Mathildenstaffeln und die Wolfsschlucht streift.
"Der Start ist am Freibad- Parkplatz am Ortseingang von Bad Teinach", verkündet die offizielle Bewerbung des Weges. Und genau das ist das Problem.
Denn an warmen Wochenenden wie zuletzt kommen Wanderliebhaber und potenzielle Badegäste rund um das Teinacher Freibad zusammen – der Parkplatz platzt dann aus allen Nähten.
Keiner hat mit dem anderen gerechnet
Der übergroße Ansturm auf den eigentlich großzügigen Parkraum lässt die Wellen im angrenzenden Freibad höher schlagen: "Die Teinachtal-Touristik hat da einen guten Job gemacht und den Wanderweg gut beworben", flüchtet sich Eduard Krüger vom Bad in Sarkasmus und fügt an: "Da sammelt sich jetzt das wanderlustige Volk, keiner hat mit dem anderen gerechnet. Und der Parkplatz vor dem Freibad ist als Start der Wanderung ausgewiesen, die Flyer sind schon gedruckt." Sprich, das Kind ist bereits ins Becken gefallen.
Krügers eindeutiges Fazit: "Das hätte man intelligenter lösen können." Man werde des nun aus der Ferne beobachten, meint Krüger und verweist in Richtung Rathaus.
Dort hat man die Situation freilich auch schon zu Ohren bekommen, weshalb Kämmerer Volker Mönch, der momentan den urlaubenden Bürgermeister Markus Wendel vertritt, auch unumwunden den "Parkplatzmangel" einräumt. Doch vom Run auf den Wanderweg war man im Rathaus schlicht überrascht.
"Diese Premiumwanderwege werden ja überall beworben", deutet Mönch an, dass die Wanderer auch von weiter her kommen. Sogar Bekannte aus dem Stuttgarter Raum hätten ihn darauf angesprochen.
Man rechnet im Rathaus damit, dass die Wandersaison bis höchstens bis Mitte Juni andauert und sich die Situation danach etwas entspannt.
Doch bis dahin sitzt man nicht tatenlos herum, wie Mönch bekräftigt: "Die Waldfriedenwiese in unmittelbarer Nähe gehört der Stadt. Da entsteht jetzt ein zusätzlicher Parkplatz für 30 bis 40 Fahrzeuge." Doch damit nicht genug, man werde die Lage weiterhin genau beobachten – und im Zweifel noch mal nachlegen. "Wenn das jetzt trotz der neuen Plätze so weiter geht, dann müssen wir schauen, wo wir weitere Parkflächen schaffen." Genügend Grundstücke hätte die Stadt jedenfalls noch zur Verfügung.
Mönch richtet zudem noch einen Appell an die eigene Bevölkerung und rät, natürlich nur denen, die dazu im Stande sind, zu mehr eigener Wanderlust: "Wenn man aus Teinach kommt, dann muss man eben auch mal 300 Meter zum Freibad laufen", so der Stadtkämmerer.
Am Freitagmorgen standen schon die Pfähle
Unabhängig von der Dauer der Wandersaison, oder auch der Lauffreude der eigenen Bürger, waren am Freitagmorgen auf besagtem Grundstück neben der Freiwilligen Feuerwehr Emberg bereits zahlreiche Holzpflöcke in den Boden gerammt und mit Seilen verbunden. Hinweisschilder waren größtenteils ebenfalls schon angebracht.
Es wird also wohl nicht mehr lange dauern, bis der Parkplatzmangel rund um das Bad Teinacher Freibad Geschichte ist.
